90PLUS
·9. April 2025
Barca überrollt BVB – Risikofreudiger Raphinha regiert auch dank „Torklau“

In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·9. April 2025
Der FC Barcelona hat im Hinspiel des Viertelfinals der Champions League wie erwartet Borussia Dortmund geschlagen. Barca gewann letztlich auch in der Höhe verdient, hatte unter anderem beim ersten Tor gegen den BVB doch durchaus Glück. Dank des hervorragenden FCB-Angriffs ist die Tür Richtung Halbfinale nun weit geöffnet.
Der FC Barcelona begann im heimischen Olympiastadion wie erwartet dominant und ließ Borussia Dortmund kaum Luft zum atmen. Schon früh ergaben sich für die Blaugrana erste Möglichkeiten: Lamine Yamal scheiterte erst an BVB-Keeper Gregor Kobel (5.) und verfehlte das Tor nach einem tollen Solo aus spitzem Winkel nur eine Minute später knapp (6.). Mit Robert Lewandowski meldete sich kurz darauf auch der Ex-Dortmunder im Angriff Barcas an, er scheiterte an Kobels Reflex (7.).
Die Schwarz-Gelben schafften es nach der starken Anfangsphase der Hausherren, den Angriffsdrang des FC Barcelona etwas einzudämmen. Barca sammelte zwar üblich hohe Ballbesitzanteile um die 70 Prozent, konnte trotz temporeicher Vorstöße aber kaum bis in den Strafraum vordringen. So musste ein Standard zur Führung her: Nach einem Freistoß von Frenkie de Jong sah es so aus, als ob Pau Cubarsi seine Farben in Führung gebracht hatte – doch der Torschütze hieß letztlich Raphinha, der die Kugel ohne Not aus wenigen Zentimetern über die Linie drückte. „Mr. Champions League“ (12 Tore in 11 Spielen) konnte beim „Torklau“ froh darüber sein, nicht im Abseits gestanden zu haben (25.). Der Brasilianer hatte zittern müssen, der Treffer hielt die VAR-Überprüfung stand (28.).
Barca drückte auf das 2:0, dem zweiten Tor sehr nahe war plötzlich aber der BVB: Nach einer schönen Kombination der Gäste hatte Top-Stürmer Serhou Guirassy den Ausgleich auf dem Fuß, schlug vor dem Kasten der Blaugrana jedoch eher ein Luftloch. So konnte Wojciech Szczesny die Kugel locker aufnehmen (38.). Auf der Gegenseite scheiterte mit Lewandowski der zweite Pole in der Startelf der Blaugrana mit einem recht harmlosen Fallrückzieher an Kobel (40.). Bis zur Pause blieb Dortmund ein standhafter Gegner des FC Barcelona – Guirassy hatte sogar erneut einen Treffer auf dem Fuß, doch traf letztlich das Außennetz (45.+1).
Wie schon gegen Ende der ersten Hälfte war der von Niko Kovac trainierte BVB nach dem Seitenwechsel hellwach, Jamie Gittens schlenzte den Ball knapp am Kasten vorbei (46.). Der Unterschied zwischen den Schwarz-Gelben und den von Hansi Flick trainierten Blaugrana? Ganz klar die Torgefahr – denn quasi aus dem Nichts sorgte das Angriffs-Trio Barcas für eine kleine Vorentscheidung: Nach einer Flanke von Yamal nickte Raphinha die Kugel nah vors Tor, wo Lewandowski stand und per Kopf keine Probleme mehr hatte (48.). Fortan dominierte der FCB das Geschehen wieder.
Lange waren Chancen rar, nach etwas mehr als einer Stunde wuchtete Fermin das Spielgerät dann gegen den Pfosten (63.) und Lewandowski fand seinen Meister mal wieder in Kobel (64.). Fermin bot sich Sekunden später erneut die Gelegenheit auf ein Tor, Ramy Bensebaini rettete vor der Linie letztlich in höchster Not (65.). Weil Barca am Drücker blieb, fiel Tor Nummer drei dann aber noch: Fermin fand im Rückraum Lewandowski, der zentral im Sechzehner abschloss und den etwas unglücklich aussehenden Kobel doch wieder bezwang (66.).
Bis zum Schlusspiff blieb die Begegnung umkämpft, Chancen hatte Dortmund jedoch kaum. Stattdessen liefen die Gäste in der Schlussphase noch in einen Konter, bei dem Raphinha erneut einen Scorerpunkt sammelte und Torschütze Yamal perfekt in Szene setzte. Der Teenager blieb im Strafraum cool und überwand Kobel, womit alle drei Offensivspieler im Angriff des FCB trafen (77.).
Barca verteidigte weiter konsequent, sodass der Sieg mit 4:0 neben der dominanten Spielweise im Umkehrschluss wenig Hoffnung auf einen Halbfinal-Einzug beim BVB machen dürften. Währenddessen hat das Flick-Team mit Raphinha nun den Top-Scorer der Königsklasse in seinen Reihen, zuvor hatte sich der Brasilianer den Platz an der Sonne mit Guirassy teilen müssen. Es passt ins Bild, dass mit Flick an der Seitenlinie auch der ehemalige Lehrling beziehungsweise Co-Trainer zu Bayern-Zeiten seinen Ex-Chefcoach Kovac klar übertrumpfte.
(Photo by David Ramos/Getty Images)