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·27. April 2025
Mehrere Fünfen, ein Ausreißer nach oben – die Einzelkritik des 1. FC Köln gegen Hannover

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Hendrik Broschart
27. April 2025
Dank der Niederlage des HSV im Parallelspiel bleiben die Geißböcke an der Tabellenspitze. Doch die Mannschaftsleistung gegen Hannover über weite Strecken des Spiels lässt die Freude darüber wohl in Grenzen halten. Die Einzelkritik zum Spiel des 1. FC Köln gegen Hannover.
Mark Uth im Spiel gegen Hannover 96 (Foto: Christoph Koepsel/GettyImages)
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FC-Trainer Struber kündigte vor dem Spiel an, gegen die schwer zu durchschauenden Hannoveraner mit Variabilität überzeugen zu wollen. „Wir wollen situationsflexibel sein“, gab der Österreicher am Sky-Mikrofon die Marschroute vor. Das funktionierte allerdings nur auf Seiten der Gäste. Die Hannoveraner überrumpelten den FC mit schnellem Umschaltspiel und überforderten die Struber-Elf mit einer Variation aus Dreier- und Viererkette, der FC wurde mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Die Gelb-Rote Karte für Leart Pacarada gleich zu Beginn der ersten Halbzeit verschaffte den Hausherren, die über weite Strecken mehr Torgefahr ausstrahlten als der FC, dann den entscheidenden Vorteil zum 1:0-Sieg.
Die Nummer eins zwischen den Pfosten der Kölner hatte Glück, als die Hausherren durch Lee früh in der Partie zu einer Großchance kamen. Der Abschluss des Südkoreaners strich knapp am linken Pfosten vorbei. Der 30-Jährige war bester Kölner, zeigte sich hellwach und hielt sein Team in der ersten Hälfte im Spiel. Hannover erspielte sich viele Standardsituationen, hatte insgesamt mehr Chancen und deutlich mehr Zug zum Tor. Immer wieder prüften Lee, Tresoldi und Gindorf den Kölner Schlussmann, doch Schwäbe parierte stark. Das 1:0 von Gindorf in der 57. Minute war aber für Schwäbe nicht unhaltbar. Dennoch guter Auftritt.
Über die linke Außenbahn suchte der Kosovare zwar Wege, die kompakte Dreierkette der Niedersachsen zu knacken – im Gegensatz zum Spiel gegen Münster gelang ihm das aber nur selten. Nach einer harten Schiedsrichter-Entscheidung sah er die Gelb-Rote Karte. Ein Bärendienst für seine Mannschaft, die fast die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten musste. Bei seiner zweiten Verwarnung stellte er sich ungeschickt an und brachte den Hannoveraner Momuluh kurz vor dem Kölner Strafraum zu Fall. Es war der erste Platzverweis für den FC in dieser Saison. Der FC muss damit folgerichtig gegen Regensburg auf Pacarada verzichten.
Hatte früh Probleme mit dem schnellen Umschaltspiel der Hausherren. Zwar zeigte er sich in den Zweikämpfen präsent und stemmte sich mit viel Einsatz gegen die anstürmenden Hannoveraner, fiel aber immer wieder durch kleine Stellungsfehler auf. Vor allem der flinke und schnelle Lee bereitete ihm einen arbeitsreichen Tag. Oft kam er einen Schritt zu spät. So auch in der 82. Minute, als er Tresoldi nur mit einem Foul stoppen konnte und dafür die gelbe Karte sah.
In Unterzahl bewahrte er den FC in der 66. Minute vor dem 0:2, als er nach einer Ecke den Ball mit einem Kopfball von der Torlinie fischte. Auch sonst verteidigte er die Standards der Hannoveraner aufmerksam und mit großem Einsatz. Als Kapitän warf er gegen seinen Ex-Verein alles in die Waagschale, konnte aber trotz aufopferungsvollem Kampf die Niederlage nicht verhindern. Bedenklich dagegen ab und an das Zweikampfverhalten – wie etwa gegen Lee zu Beginn.
Gegen die quirligen Hannoveraner Ezeh und Gindorf hatte er alle Hände voll zu tun. Er kam in der ersten Hälfte kaum in die Zweikämpfe, zog stattdessen mehrere Fouls und verschuldete so einige aussichtsreiche Freistoßpositionen, die den FC aufgrund der Standardstärke der Niedersachsen immer wieder in Bedrängnis brachten. Trotzdem warf er sich in jeden Zweikampf, auch wenn seine Bilanz durchwachsen blieb. Er kämpfte bis zum Schlusspfiff, trieb die mitgereisten Fans immer wieder an und gab alles – am Ende lag er völlig ausgepumpt auf dem Rasen der Heinz-von-Heiden-Arena. Hatte die meisten Ballkontakte aller FC-Spieler.
Agierte als eine Art Hybrid aus Sechser und Innenverteidiger und gewann im Mittelfeld wichtige Zweikämpfe. Besonders nach Pacaradas Platzverweis in der Defensive gefragt. Seine Qualitäten in der Spieleröffnung konnte er dabei allerdings kaum unter Beweis stellen. Dennoch überzeugte er mit unermüdlichem Einsatz: Mit über 12 abgespulten Kilometern lief er mehr als jeder andere Spieler auf dem Platz. Kam auf die beste Passquote.
In der ersten Halbzeit blieb er weitgehend unauffällig – abgesehen von der Flanke, an der Downs und Waldschmidt vorbeirauschten. Zwar suchte er immer wieder nach Lösungen, doch das Mittelfeld erwies sich häufig als Endstation der Kölner Bemühungen. Seine unsaubere Pässe verhinderten einen strukturierten Spielaufbau. Insgesamt fand der FC in der Anfangsphase kaum Raum in der Vorwärtsbewegung. Auffällig war auch, dass sämtliche Standards wirkungslos verpufften. In der 39. Minute hatte er die mit Abstand beste Chance der Kölner, scheiterte aber am stark parierenden Zieler. Nach 58 Minuten war für ihn Schluss, er machte Platz für Huseinbasic.
In der ersten Halbzeit blieb er weitgehend unauffällig und übernahm zusammen mit Kainz und später Huseinbasic die defensivere Rolle vor Martel. Der 27-Jährige spielte über die vollen 90 Minuten und hatte in der 96. Minute die große Chance zum Ausgleich, doch sein Schuss wurde im letzten Moment von Halstenberg geblockt. Insgesamt war er der FC-Spieler mit den meisten Torschüssen.
Der vermeintliche Unterschiedsspieler zeigte viele Ideen, scheiterte aber meist an der Umsetzung. Fast jeder seiner Pässe wurde von den aufmerksamen Hannoveranern abgefangen, die mit starkem Stellungsspiel überzeugten und seine Schnittstellenpässe auf Downs oder Lemperle geschickt verteidigten. In der 53. Minute war sein Arbeitstag beendet: Er machte Platz für Finkgräfe, der anstelle von Pacarada auf die linke Verteidigerposition rückte. War der FC-Spieler mit den meisten Fouls.
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In der ersten Halbzeit wurde der Stürmer von der Hannoveraner Innenverteidigung gut in Schach gehalten. Gegen Münster hatte er noch hervorragend mit Downs im Sturmduo harmoniert, doch in diesem Spiel war sein Einfluss auf das Geschehen in der ersten Halbzeit kaum spürbar. Die starke Fähigkeit des Stürmers, Bälle zu blocken und Räume zu öffnen, spielte gegen die kompakte Defensive der Hannoveraner keine Rolle. Immer wieder wurde er effektiv gestoppt und konnte so nicht zu seiner gewohnten Stärke finden.
Gemeinsam mit Lemperle weit hinter den hohen Erwartungen geblieben. Der aktuell beste Torschütze des FC war zwar bemüht, doch die Offensivbemühungen wirkten oft wie eine One-Man-Show, ohne genügend Unterstützung von anderen Spielern. Insbesondere die robuste Defensive der Hannoveraner, bestehend aus den groß gewachsenen Tomiak und Neumann, ließ dem FC kaum Raum für Entfaltung. So wirkte die Offensive der er weitgehend machtlos gegen die starke Verteidigung der Hannoveraner. Kam auf insgesamt acht (!) Ballkontakte.
Er wurde in einer hitzigen Phase des Spiels für Pacarada eingewechselt. Trotz Unterzahl schaltete er sich aktiv in die Offensive ein und trug maßgeblich zur Druckphase der Kölner bei. Seine Einwechslung war ein wichtiger Faktor, um die Offensive zu beleben und die Hannoveraner Abwehr unter Druck zu setzen.
Er kam zu Beginn der zweiten Halbzeit für den schwachen Kainz ins Spiel. Mit seinen spielerischen Qualitäten sollte der Mittelfeldspieler auch in Unterzahl für mehr Gefahr vor dem Tor von Zieler sorgen. Er zeigte zwar gute Ansätze und belebte das Spiel, blieb aber letztlich machtlos gegen die gut organisierte Defensive der Hannoveraner. Hinzu kamen immer wieder kritische Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die den Angriff immer wieder ins Stocken brachten.