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Simon Schmidt·18. März 2025

Titelarm, aber sexy: Signature-Trick macht Dribbler weltberühmt

Artikelbild:Titelarm, aber sexy: Signature-Trick macht Dribbler weltberühmt

Cristiano Ronaldo, Jay-Jay Okocha, Dimitar Berbatov, Aiden McGeady, Zinédine Zidane, Antonin Panenka. Große Namen, die eines gemeinsam haben: Sie haben einen neuen Trick erfunden oder ihn so geprägt, dass er nach ihnen benannt wurde. Ob Ronaldo-Chop, Berba-Spin, Zidane-Roulette oder der berühmte Panenka-Elfmeter. Von diesen Tricks hat wohl jeder Fußballfan schon mal gehört oder sie auf dem Bolzplatz selbst ausprobiert.

Einer der jeden dieser Tricks definitiv beherrscht und obendrein sogar auch in diese namhafte Liste gehört, ist Yannick Bolasie. Der Kongolese ist selbstredend der Erfinder des Bolasie-Flicks und verzauberte die Fans ein ums andere Mal mit seinem leichtfüßigen Spiel. Gegenspieler dürften heute noch schlecht von den Duellen mit dem Außenstürmer träumen, der trotz seines Skill-Reichtums in seiner Karriere ohne Titel blieb.


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Gerade in England ist Yannick Bolasie den Fußballfans ein Begriff, zwischen 2012 und 2018 kickte er in der Premier League für Crystal Palace und Everton und kam in dieser Zeit auf 119 Einsätze im englischen Oberhaus. Noch heute gilt er als einer der trickreichsten Spieler, die je in der Premier League gespielt haben.

Doch der Weg Bolasies in die Premier League war keineswegs geradlinig. In Lyon geboren und im Westen Londons aufgewachsen, nahm der Flügelstürmer sogar den Umweg über Malta und Englands unterklassige Ligen. Ein Probetraining bei Plymouth Argyle sollte dann ein Glücksfall für Verein, Spieler & Fans des Joga Bonito werden. Die Station wurde zum Schaufenster und Sprungbrett zugleich, schon bald schaffte Bolasie es zu Crystal Palace.

Angekommen in seiner Heimatstadt London, sorgte Bolasie von Beginn an für Furore. Mit 43 Pflichtspielen war er absoluter Stammspieler beim Aufstieg der Eagles in die Premier League. Die beste Liga der Welt hatte ab sofort einen neuen Skill-Sheriff, schon bald lehrte der ehemalige kongolesische Nationalspieler den Verteidigern das Fürchten. Bolasie war nicht nur extrem trickreich, sondern auch pfeilschnell und körperlich eine Maschine.

Aufgrund seiner Spielweise und Unberechenbarkeit stieg der Marktwert des heute 35-Jährigen rasant, Bolasie wurde schnell zu einer echten Attraktion in der Premier League, ein regelrechter Hype entstand um ihn und seinem Bolasie-Flick. Doch direkt seine erste Saison in der Premier League offenbarte ein Problem des Flügelstürmers, dass sich durch seine ganze Karriere ziehen sollte. Das Toreschießen war nicht die Stärke des Offensivspielers. In seiner ersten Spielzeit blieb Bolasie in 29 Einsätzen sogar ohne einen einzigen Treffer.

Trotz dieses Makels blieb der Kongolese interessant für andere Klubs. Mit seinen Fähigkeiten war und ist Bolasie zu jeder Zeit in der Lage Chancen zu kreieren. Auch das wird ein Grund gewesen sein, weshalb sich der FC Everton im Sommer 2016 für knapp 29 Mio. Euro seine Dienste gesichert hat. Mit hohen Erwartungen in den Goodison Park gekommen, konnte Bolasie diese nie erfüllen und auch seine größte Schwäche über all die Jahre nicht abstellen. In 247 Partien in Englands ersten beiden Ligen brachte er es nur auf 21 Tore.

Diese Torphobie, gepaart mit einem Kreuzbandriss in seiner Everton-Zeit, sorgte wohl dafür, dass Bolasie zwar immer eine große Attraktion in den Stadien Englands war, aber nie für einen großen Verein oder gar einen Titel in Frage kam. Seinen letzten Anlauf, um etwas in den verstaubten Trophäenschrank zu stellen, unternimmt der Erfinder des Bolasie-Flicks aktuell in Brasilien. Am 29. März startet er mit Cruzeiro Belo Horizonte in die Saison in der brasilianischen Eliteliga. Ein Skiller wie Yannick Bolasie im Land des Joga Bonito. Das klingt nach einem Perfect Match. Ob mit oder ohne Titel: Dank seines Copyright-Tricks wird sich eine Generation an Fußballfans wohl immer an Yannick Bolasie erinnern.


📸 Clive Brunskill - 2016 Getty Images