Nur die Raute
·27. April 2025
„Wollen nichts schönreden“: HSV endgültig im Frühlingstief angekommen!

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·27. April 2025
Der HSV ist drei Wochen vor dem Saisonende endgültig in eine handfeste Krise gerutscht. Die Stimmung war nach der Niederlage gegen den KSC merklich getrübt.
Matchball vergeben, Klappe die dritte: Ein weiteres Mal rollte die Konkurrenz dem Hamburger SV den rotten Teppich aus, ein weiteres Mal blieb diese Chance ungenutzt. Die nicht unverdiente 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC markierte das dritte sieglose Spiel in Serie und auch das Volksparkstadion hat seinen Nimbus als Festung auf den letzten Metern dieser Saison verloren.
Nach einem starken März ist der ehemalige Bundesliga-Dino Ende April also endgültig im Frühlingstief angekommen – insgesamt wurde nur eines der vergangenen fünf Duelle gewonnen!
„Die Enttäuschung bei uns allen, die es mit dem HSV halten, ist natürlich enorm groß“, musste Merlin Polzin auf der anschließenden Pressekonferenz zugeben. Als Schlüsselszene machte der 34-Jährige den 1:2-Rückstand kurz vor dem Pausenpfiff (45.+4) aus, als Marvin Wanitzek den vorherigen Ausgleich von Davie Selke (42.) umgehend konterte. Dennoch stellte Polzin unverblümt klar: „Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht, der Sieg des KSC ist verdient.“
Und auch der Vorsprung auf den Relegationsplatz schrumpfte damit auf nur noch drei Punkte zusammen. Eine Ausgangslage, welche die Protagonisten in Hamburg zwar nicht beunruhigt, aber angesichts der jüngsten Formdelle dennoch ins Grübeln bringt.
Noch immer haben neun Mannschaften realistische Chancen auf den Aufstieg, durch sind die Rothosen trotz mehrfacher Gelegenheit also keinesfalls. „Es ist eine unfassbare Liga“, stellte Polzin fest, der sich als Tabellenzweiter dennoch nicht verstecken will: „Auf der Position, wo wir jetzt stehen, werden wir nichts überbewerten.“ Viel eher wolle man der aktuellen Ergebniskrise „offensiv“ entgegentreten.
Damit steht der Trainer-Neuling vor einem schwierigen Spagat: Einerseits muss er die offensichtlichen Defizite seiner Mannschaft klar benennen, andererseits will er seine Spieler vor dem zunehmenden medialen Druck schützen. „Wir sind enttäuscht und wollen auch gar nichts schönreden“, so Polzin. „Aber wir lassen uns nicht einreden, dass wir irgendetwas nicht schaffen können.“ Es sei wichtig, sich sämtlichen Widerstände durchzusetzen und es schon am kommenden Samstag gegen Darmstadt besser zu machen.
Sollte der HSV beim Gastspiel in Hessen erneut ins Straucheln geraten, würde sich dem 1. FC Magdeburg die große Chance bieten, nach Punkten mit den Norddeutschen gleichzuziehen. Mehr denn je heißt es also in Hamburg: Verlieren verboten, Gewinnen dringend empfohlen!