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·17 January 2025
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·17 January 2025
Nicht zuletzt die 2:4-Blamage in Kiel hat gezeigt, dass bei Borussia Dortmund gerade akuter Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt besteht. Wir schauen auf drei Spieler, die die aktuell größten Probleme bei Borussia Dortmund tacklen können.
Glaubt man den aktuellen Gerüchten, ist Sebastian Kehls Antwort auf den akuten Innenverteidigermangel - logisch - ein Linksverteidiger: Diversen Medienberichten zufolge soll der BVB einer Verpflichtung von Chelseas Renato Veiga interessiert sein. Dem 21-Jährigen muss man zwar zugestehen, dass er mit einer Körpergröße von 1,90 durchaus in der Innenverteidigung aushelfen könnte, seine Hauptpositionen sind allerdings die Linksverteidigerposition und die Sechs.
Damit, Lücken in der Innenverteidigung mit gelernten Außenverteidigern und Sechsern zu füllen, hat der BVB in dieser Saison keine allzu guten Erfahrungen gemacht (siehe Julian Ryerson und Emre Can). Wir machen deshalb den revolutionären Vorschlag: Für die Innenverteidigung einen Innenverteidiger holen. Und zwar Jaka Bijol von Udinese Calcio.
📸 Alessandro Sabattini - 2025 Getty Images
Der 25-Jährige überzeugte bei der EM im letzten Sommer für Slowenien als einer der besten Innenverteidiger des Turniers und landete so auf den Wunschzetteln vieler Topklubs. Ein Transfer kam bisher aber nicht zustande und mittlerweile sind auch die Gerüchte um einen Wechsel stark zurückgegangen. Einem Bericht zufolge soll allerdings der VfB Stuttgart noch an einer Verpflichtung von Bijol interessiert sein. Allein, wenn man bedenkt, wie viel da in Stuttgart in letzter Zeit auf dem Transfermarkt richtig gemacht wurde, kann man davon ausgehen, mit Bijol nichts falsch zu machen.
Da er in Udinese nicht bei einem international vertretenen Verein spielt, und auch schon 25 Jahre alt ist, dürfte er fast schon ein Schnäppchen sein. Sein Markwert liegt laut ‘Transfermarkt.de’ bei 18 Millionen Euro, was gut angelegtes Geld wäre, da er eine große Schwäche der meisten BVB-Defensivspieler ausgleichen könnte: die fehlende Souveränität. Ob es haarsträubende Fehler im Spielaufbau und unnötige Platzverweise (Can) oder all die Situationen, in denen der Ball zugunsten komplizierterer (Nicht-)Lösungen einfach nicht geklärt wird (Nico Schlotterbeck): Die absolute Abgeklärtheit, die Bijol während der EM unter Beweis gestellt hat, wäre für die verunsicherte BVB-Hintermannschaft ein Segen.
Auch wenn ein souveräner Innenverteidiger Priorität haben sollte, ist die Idee eines flexibel einsetzbaren Defensivspielers natürlich trotzdem nicht ganz dumm. Wegen der ja so angespannten Personalsituation verstehen wir durchaus den Ansatz, mit Veiga einen in der Abwehr sowohl außen als auch innen einsetzbaren Spieler holen zu wollen. Aaaaber: Wenn, dann richtig. Und richtig wäre in diesem Fall Devyne Rensch von Ajax Amsterdam.
📸 Lars Baron - 2024 Getty Images
Da Rensch aus der Ajax-Jugend stammt, bringt er eine Qualität mit sich, die viele in den Niederlanden ausgebildete Spieler haben: Eine schier grenzenlose Flexibilität. Und die ist bei Rensch eben noch ein bisschen höher als im Fall von Veiga. Durch seine Beidfüßigkeit kann der Rensch ohne Qualitätsunterschiede auf beiden Außenbahnen verteidigen und ist dazu noch in der Innenverteidigung und auf der Sechs einsetzbar. Damit ist Rensch (aktueller Marktwert von zwölf Millionen Euro) im Prinzip die günstige Variante von Jurrien Timber, der im Sommer 2023 für 42 Millionen von Ajax zu Arsenal wechselte.
Bei unserer dritten Empfehlung geht es zwar nicht um einen Verteidiger, aber trotzdem ums Verteidigen. Denn das klappt gerade nicht nur bei den Abwehrspielern, sondern auch in der Angriffsreihe nicht so gut. Viele Offensivspieler des BVB wie Julian Brandt, Jamie Gittens, Maxi Beier und Julien Duranville sind zwar technisch hochbegabt, in der Rückwärtsbewegung und auch beim ganz normalen Angriffspressing nicht stark genug. Es braucht also einen Offensivspieler, der auch nach hinten richtig mitarbeitet, aber gleichzeitig technisch keinen Qualitätsverlust bedeutet. Auf dem Transfermarkt gibt es so etwas eigentlich kaum. Außer bei Benfica in Lissabon.
📸 Gualter Fatia - 2024 Gualter Fatia
Denn da prüft nämlich gerade ein gewisser Jan-Niklas Beste seine Optionen. Eine Bundesliga-Rückkehr steht bereits im Raum, Gladbach und Freiburg sollen laut ‘Sky’ an einem Wintertransfer interessiert sein. Gegen beide Klubs sollte der BVB sich dabei durchsetzen können und bekäme einen Linksaußen, der auch als Linksverteidiger schon einige starke Spiele gemacht hat.
Scheu vor Zweikämpfen hat Beste mal so gar keine, ist sehr laufstark und bietet dazu noch ein weiteres Element, das in Dortmund gerade helfen würde: Große Gefahr durch Flanken. Ob bei Standards oder Hereingaben aus dem Spiel, die kopfballstarken Spieler, die der BVB mit Guirassy, Schlotterbeck (und im Idealfall Jaka Bijol) hat, würden sich über einen Flankengott in den eigenen Reihen sicherlich freuen. Vor allem, wenn es mal wieder darum geht, einen tiefstehenden Gegner zu knacken.
📸 PATRICIA DE MELO MOREIRA - AFP or licensors