Berühmt für seine Fallrückzieher: Klaus Fischer wird 75 – „Glaube nicht, dass einer schönere Tore gemacht hat“ | OneFootball

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·23 December 2024

Berühmt für seine Fallrückzieher: Klaus Fischer wird 75 – „Glaube nicht, dass einer schönere Tore gemacht hat“

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Nur vier Fallrückziehertreffer hat Klaus Fischer erzielt, dennoch sind sie zu seinem Markenzeichen geworden. „Weil es nun mal die schönsten Tore sind“, sagt die Schalker Vereinslegende im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) und lacht: „Die fallen nicht jedes Jahr.“

Klaus Fischer wird 75

Wahrlich nicht: Der drittbeste Torjäger in der Bundesliga-Geschichte hat in seiner Karriere 366-mal als Profi den Ball ins gegnerische Gehäuse befördert – auf alle erdenklichen Arten, aber nur äußerst selten mit dem Blick zum Himmel und dem Rücken zum Tor. „Über all die anderen sprechen sie nicht“, sagt Fischer, der am Freitag seinen 75. Geburtstag feiert, „Flugkopfbälle, alles war dabei. Ich glaube nicht, dass einer schönere Tore gemacht hat.“


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Aber, fügt er ein wenig nachdenklich an, „die, die all die Tore gesehen haben, leben nicht mehr.“ Zeitzeugen, die Fischers große Zeit in den Siebzigern und zu Beginn der Achtzigerjahre erlebten, gibt es schon noch. Doch die Erinnerungen werden vor allem von den Toren geprägt, von denen es die spektakulärsten TV-Bilder gibt. Vom Tor des Jahrzehnts im Länderspiel 1977 gegen die Schweiz oder vom 3:3 in der „Nacht von Sevilla“ in der Verlängerung des WM-Halbfinales 1982 gegen Frankreich, das Fischer und Co. ins Elfmeterschießen und damit ins Endspiel führte. Oder vom Tor im Anzug 2010, als „Mister Fallrückzieher“ bei einer ARD-Gala mit 60 Jahren noch einmal sein Können demonstrierte. „Ich hab’s drin gehabt, ob auf der Matte oder auf dem Rasen“, sagt er lachend.

Der Fußball ist noch immer sein Leben, betont der gebürtige Bayer, der 1970 von 1860 München zu Schalke 04 wechselte und im Ruhrpott heimisch wurde. Bis vor drei Jahren spielte er noch in der Traditionself der Königsblauen, bis ihn ein Gegenspieler  „weggefegt“ hat und beim Sturz in der Schulter eine Sehne riss, „seitdem spiele ich nicht mehr“.

Er ist aber noch Zuschauer – mal begeisterter, wenn er „sonntags den Enkeln“ die Daumen drückt. Mal enttäuschter, wenn er alle zwei Wochen seinen Klub, für den er in 348 Pflichtspielen 226 Tore erzielte und mit dem er 1972 den DFB-Pokal gewann, in der Arena spielen sieht. Dass die Königsblauen inzwischen in die untere Hälfte der 2. Liga abgestürzt sind, „tut schon weh“, sagt er, „viele Trainer, immer wieder eine neue Mannschaft – das geht nicht.“

Den wohl größten Tiefpunkt in der Klubgeschichte hat Fischer hautnah miterlebt – den Bundesligaskandal 1971, der die vielleicht beste Schalker Mannschaft auseinanderriss, weil die Spieler für 2300 Mark gegen Arminia Bielefeld verloren hatten. „Darüber rede ich nicht mehr gerne. Ein jugendlicher Fehler – ist passiert, Ende“, sagt Fischer, der zunächst lebenslang gesperrt, später aber begnadigt wurde.

Der zweite Tiefpunkt: Mit einem Schienbeinbruch fiel der Stürmer 1980 fast zehn Monate aus. Fischer, bester Schütze in der Qualifikation, verpasste den deutschen EM-Triumph in Rom, Schalke stieg ein Jahr später ab, weil seine Tore in der ersten Saisonhälfte fehlten. Umso stolzer ist Fischer, dass er sich zur WM 1982 zurück in die Nationalmannschaft kämpfte, „das war ein Gewaltakt“.

Seinen Geburtstag feiert Fischer im kleinen Kreis mit der Familie, „am nächsten Tag geht es nach Oberstdorf zur Vierschanzentournee“. Hin und wieder geht es auch ohne Fußball. (SID)

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

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