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·2 February 2025
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Die zwei Gesichter des TSV 1860 München offenbarten sich beim 2:1-Sieg bei Viktoria Köln mehr denn je. War die erste Halbzeit noch ein Graus, überzeugte die Mannschaft im zweiten Spielabschnitt auf ganzer Linie, drehte die Partie und feierte im zweiten Spiel den ersten Sieg unter Trainer Patrick Glöckner.
Natürlich stand nach dem Abpfiff die Frage im Raum, was Trainer Patrick Glöckner seiner Mannschaft zur Pause denn mit auf den Weg gegeben hätte in der Kabine. "Sachlich" war es laut Torschütze Patrick Hobsch, "ruhig und sachlich", wie er bei "MagentaSport" sagte. Schließlich war den Akteuren vollends bewusst, dass sie keine Glanzleistung auf den Rasen gezaubert hatten in den ersten 45 Minuten: "Wir wissen alle, dass die erste Halbzeit nicht gut war." Vor allem offensiv lief bei den Löwen gar nichts zusammen. "Wir sind kaum in die Aktionen gekommen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Zudem war pure Angst dabei, den Ball von einem zum anderen Spieler zu bringen", so Glöckner.
Der Übungsleiter erläuterte später an den Mikrofonen, dass es vorrangig darum ging, in die Köpfe der Spieler zu kommen: "Wir waren komplett ruhig in der Kabine, haben einander Selbstvertrauen zugesprochen. Aber wir haben auch den Anspruch erklärt, den wir an die Spieler haben, und den sie auch an sich selbst haben sollten." Neben der kleinen Therapiestunde gab Glöckner seinen Mannen auch taktisch noch die eine oder andere Anweisung mit an die Hand: "Wir haben umgestellt, haben dann die Positionen besser zugelaufen. Die Jungs haben den Schalter umgelegt und sich mit zwei wunderschönen Toren belohnt." Fußball kann so einfach sein.
Wunderschön ist zweifellos ein Attribut, das man Maximilian Wolframs 2:1 (76.) zuschreiben kann, wie Glöckner befand. Mit ganz viel Effet und einer herausragend guten Schusstechnik schweißte der 27-Jährige die Kugel in den rechten Giebel und drehte das Spiel somit: "Es ist Glück und Können beim zweiten Tor, dass der Ball so in den Knick geht. Das ist ein Traum", so der Trainer, der von einem "verrückten Spiel" sprach. Nicht minder beeindruckt war er von Hobschs Ausgleichstreffer nur drei Minuten zuvor. Der war vielleicht weniger ästhetisch, dafür aber ein Tor des absoluten Willens. Mit aller Kraft warf er sich nach David Philipps Flanke in den Kopfball und rang nebenher seinen Gegenspieler jederzeit fair zu Boden: "Das ist seine Stärke, im Sechszehner ist er extrem gut. Er ist überragend mit dem Kopf vom Timing her, vom Ablauf, von der Technik. Deshalb haben wir ihn", fasste Glöckner das 1:1 zusammen.
Trotz der schwachen ersten Halbzeit zeigte sich der 46-Jährige mit der Leistung "am Ende rundumzufrieden", sprach von einem "kleinen Brustlöser" und betonte: "Jeder ist nach der Pause über sich hinausgewachsen. Genau das wird jetzt die Messlatte sein." Für die Löwen, die wie schon gegen Stuttgart II nach einem 0:1 zurückgekommen sind, waren der erste Sieg in 2025 und der erste Erfolg unter Glöckner von besonderer Wichtigkeit, schließlich hat sich der TSV vorerst einen Sieben-Punkte-Vorsprung auf Rang 17 erarbeitet. Wichtig, weil die drei kommenden Gegner Ingolstadt, Dresden und Bielefeld heißen und sich alle unter den Top sechs der Tabelle befinden. Ob Morris Schröter nächste Woche dabei sein kann, ist noch offen, nachdem er bereits nach 13 Minuten mit einer Verletzung am Knie vom Platz musste.