Davies-Berater rudert zurück: „Seine Genesung steht im Vordergrund“ | OneFootball

Nach seiner scharfen Kritik am kanadischen Fußballverband ist Alphonso Davies‘ Berater zurückgerudert. Der Kanadier hatte sich während der Länderspielpause schwer am Knie verletzt.

Der FC Bayern wird monatelang auf Alphonso Davies verzichten müssen. Der Linksverteidiger zog sich während eines Länderspiels mit der kanadischen Nationalmannschaft eine schwere Knieverletzung zu, die ihn bis tief in die nächste Saison hinein zum Zugucken verdammen wird. Im Anschluss machte Davies‘ Berater Nedal Huoseh den kanadischen Verband und Nationaltrainer Jesse Marsch mitverantwortlich.

„Meiner Meinung nach hätte er die Situation besser managen sollen, das hätte zu 100 Prozent vermieden werden können. Vor Kanada hat Jesse professionell auf höchstem Niveau trainiert und sollte sehr gut wissen, dass man bei Spielern, die sagen, dass sie nicht spielen können, kein Risiko eingehen sollte“, schimpfte Huoseh gegenüber der tz. Später stellte sich heraus, dass Davies womöglich selbst um seinen verhängnisvollen Einsatz im Spiel um Platz drei des CONCACAF-Turniers gegen die USA gebeten hatte.

Huoseh berichtet von Gesprächen mit Marsch

Jetzt hat Huoseh sich erneut zu dem Vorfall gemeldet. „In den letzten 24 Stunden habe ich mehrmals mit Jesse Marsch gesprochen. Ich habe großen Respekt vor ihm als Trainer“, erklärte er via X. „Wir hatten positive und produktive Gespräche und haben die Grundlagen dafür geschaffen, dass wir alle an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten, um weiterhin die Interessen der Spieler zu schützen. In Zukunft konzentrieren sich alle Beteiligten darauf, dass seine Genesung im Vordergrund steht.“

Noch am Vortag hatte Huoseh ganz andere Töne angeschlagen: „Er hätte nicht im Freundschaftsspiel um den dritten Platz in den USA spielen sollen. Ich war überrascht, dass er in der Startelf stand, weil er mir mitgeteilt hatte, dass er nicht in der Lage sei, von Beginn an zu spielen“, sagte der Davies-Berater. Er habe den Verband wissen lassen, „dass er überhaupt nicht spielen sollte“, so Huoseh weiter.

Davies hatte sich offenbar schon im Halbfinale des Turniers gegen die mexikanische Nationalelf wenige Tage zuvor am Knie verletzt. Die Beschwerden wurden jedoch nicht als besonders schwerwiegend eingestuft, sodass der 24-Jährige gegen die USA für zwölf Minuten auf dem Platz stand, bevor er vorzeitig ausgewechselt werden musste. Zunächst gab es aber von allen Seiten Entwarnung. Die tatsächliche Schwere der Verletzung trat erst nach eingehender Untersuchung in München ans Licht.

Auch beim FC Bayern sorgt der Vorfall weiter für großes Unverständnis. Sportdirektor Christoph Freund erklärte: „Phonzy hat über Müdigkeit geklagt, aber trotzdem gespielt […] Und dann ergibt die Untersuchung so eine Verletzung.“ Vorstandschef Jan-Christian Dreesen schloss gegenüber der BILD sogar rechtliche Schritte nicht aus und kritisierte, dass Davies ohne medizinische Abklärung auf die lange Rückreise geschickt wurde.