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·31 January 2025

Klubs und Fangruppen fordern Abschaffung der Pyrostrafen

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724.000 Euro! Das ist die Summe, die die Drittligisten in der bisherigen Saison aufgrund von Fan-Vergehen – in der Regel für das Abbrennen von Pyrotechnik – an den DFB zahlen mussten. Mehrere ostdeutsche Klubs und Fangruppen fordern nun die "konsequente Abschaffung der verbandsrechtlichen Bestrafung des Einsatzes von nicht missbräuchlich verwendeter Pyrotechnik und deren sofortige Aussetzung".

"Zusehends wirtschaftliche Probleme"

In einer gemeinsamen Stellungnahme bemängeln die Klubs sowie die Fangruppen unter anderem, dass die Bestrafungen "zusehends wirtschaftliche Probleme für die betroffenen Vereine mit sich bringen und die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern". Nicht zuletzt in der 3. Liga. Allein Dynamo Dresden musste in der bisherigen Saison bereits 188.000 Euro zahlen, wovon 119.000 Euro auf zwei Pyroshows beim Pokalspiel gegen Darmstadt 98 entfallen.


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Auch daran, dass die Vereinsverantwortlichen mittels Lizenzvereinbarungen zur Annahme der sportgerichtlichen Sanktionspraxis gezwungen werden und dadurch aufgrund aufkommender Interessenkonflikte ein Keil durch die Vereine getrieben werde, üben die Klubs und ihre Fangruppen Kritik. Zudem wird angemerkt, dass sich durch die Entwicklung der Strafen/Strafzahlungen die Wahrnehmung und Bewertung von Pyrotechnik insofern verändert habe, dass der positive Einfluss auf die Atmosphäre in den Stadien oder der nicht vorhandene Einfluss auf das Spielgeschehen keine Beachtung findet.

Vier Drittligisten beteiligen sich

Als weitere Kritikpunkte werden aufgeführt, dass die Verbände in ihrer Praxis ein zunehmendes Sicherheitsempfinden beim Einsatz von Pyrotechnik und ausbleibende Verletztenzahlen ignorieren, die Erkenntnisse, wonach die in den letzten Jahren stetig zugenommene Bestrafung von Pyrotechnik nicht zu einer Verringerung des Einsatzes geführt habe, keinerlei Berücksichtigung bei den Verbänden gefunden habe und eine Umlage der Strafen auf vermeintliche Verursacher zu Ermäßigungszwecken auf Grund einer damit einhergehenden Doppel- bzw. Dreifach-Bestrafung nicht vertretbar sei.

"Als Einheit aus/der Fankurven und Vereinsverantwortlichen sind wir entschlossen, für die Rechte und faire Behandlung von Fankultur und Souveränität der Vereine einzustehen und auf Basis unserer Mitgliederbeschlüsse einen neuen Weg konsequent zu verfolgen", heißt es in der Stellungnahme. Die Strafenpolitik der Verbände müsste eine "grundlegende Veränderung" erfahren und die "Interessen der Basis unseres Sports in angemessenem Umfang berücksichtigt werden". Unterzeichnet ist das Positionspapier von insgesamt 17 ostdeutschen Vereine und Fangruppen. Aus der 3. Liga haben sich Erzgebirge Aue, Dynamo Dresden, Hansa Rostock und Energie Cottbus daran beteiligt.

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