MillernTon
·16 January 2025
In partnership with
Yahoo sportsMillernTon
·16 January 2025
Marwin Schmitz hat einen Profivertrag beim FC St. Pauli unterzeichnet. Der 18-jährige gilt als eines der größten Talente aus dem hauseigenen Nachwuchsleistungszentrum.(Titelfoto: Selim Sudheimer/Getty Images/via OneFootball)
Marwin Schmitz war schon immer Braun-Weiß. Auch wenn er nicht schon immer beim FC St. Pauli aktiv gewesen ist. Mit zehn Jahren wechselte er zum FCSP, zuvor spielte er beim FTSV Komet Blankenese, bekanntlich mit identischen Vereinsfarben wie der FCSP ausgestattet. Im NLZ des FC St. Pauli durchlief Schmitz dann sämtliche Altersstufen, ist also durch und durch ein Eigengewächs des NLZ.
Allerdings – und das zeigt das Tempo an, mit dem es bei Marwin Schmitz zuletzt voranging – hat er die U19 des FC St. Pauli mehr oder weniger übersprungen. Denn in der Saison 23/24 war er dort, obwohl noch für die U17 spielberechtigt, nur ein halbes Jahr. Gerade für einen Spieler, der einige Pandemie-Jahre im NLZ mitgemacht hat (und damit einige Zeit keine vernünftige Ausbildung erhalten konnte), ist das ein bemerkenswerter Schritt.
Zum Start in diese Saison ging es dann für Marwin Schmitz, obwohl er noch 17 Jahre alt war, bereits in der U23 weiter, er trainiert aber bei den Profis mit und erzielte diesen tollen Treffer gegen Olympique Lyon in der Sommervorbereitung. Alexander Blessin erklärte im Herbst, dass Schmitz „Männerfußball spüren“ sollte und dass ihm dieser Schritt sehr gutgetan habe. Gerade körperlich – Schmitz ist 1,80m groß und sieht ein bisschen so aus wie der deutlich weniger muskulöse Bruder von Robert Wagner – dürfte er das größte Potenzial haben.
Marwin Schmitz ist ein eleganter Fußballer. Er ist technisch versiert, hat ein gutes Gespür für Spielsituationen und ist zudem sehr spielintelligent. Er kann Situationen mit einem Kontakt lösen, spielt mutig und kreativ, aber mit einer hohen Sicherheit. Mit diesen Fähigkeiten ist er als Ballverteiler im zentralen Mittelfeld ziemlich gut aufgehoben. Diese Rolle spielt er in der U23 durchgehend, nachdem er in der Jugend auch als Innenverteidiger agierte. Dabei zeigte er immer wieder gute Leistungen, wie auch in den Testspielen bei den Profis. Angesichts der rasanten und sehr positiven Entwicklung war klar, dass das Interesse an Marwin Schmitz steigen würde. Vor wenigen Tagen wurde er dann 18 Jahre alt – und konnte damit seinen ersten Profivertrag unterzeichnen.
Für Alexander Blessin verfüge Marwin Schmitz über „die Anlagen, um sich auch im Profi-Bereich zu etablieren.“ Andreas Bornemann betont im Zuge der Vertragsunterzeichnung, dass unter anderem die Anpassungsgeschwindigkeit beeindruckend sei: „Marwin hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt, sich immer sehr schnell an das nächsthöhere Niveau angepasst und sich über gute Leistungen diesen Vertrag erarbeitet. Er verfügt über eine Ruhe am Ball und eine Übersicht, die für sein Alter bemerkenswert ist.“ Der Sportchef des FC St. Pauli bremst aber auch die Erwartungen, erklärt, dass man Schmitz „auch über Spielpraxis in der U23“ behutsam aufbauen möchte. Schmitz selbst erklärt „Natürlich hoffe ich, dass ich mich über gute Leistungen im Training dann auch für meinen ersten Einsatz in der Bundesliga empfehlen kann.“ Das hoffen wir auch.
Man soll ja immer vorsichtig sein mit den Erwartungen an Nachwuchsspieler. Zu viele schaffen den Sprung dann doch nicht. Nur weil Marwin Schmitz jetzt einen Profivertrag unterzeichnet hat, sollte sich niemand zu überzogenden Erwartungen hinreißen lassen. Klar, aus dem NLZ des FCSP haben es Spieler wie Eric da Silva Moreira, Igor Matanovic oder Finn Ole Becker zu Teams in den Top5-Ligen geschafft. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Spielern aus dem NLZ des FCSP, die einen Profivertrag unterzeichneten, den Sprung in solche Sphären jedoch bis heute nicht geschafft haben.
Das ändert aber nichts daran, dass man immer wieder im Training, bei der U23 oder in Testspielen feststellen muss, dass da ein sehr junger Spieler bereits eine sehr reife Spielanlage hat. Marwin Schmitz ist durchaus einzuordnen in jene Kategorie, in der sich auch Igor Matanovic, Finn Ole Becker oder Eric da Silva Moreira einst befanden. Schürt das also doch Erwartungen? Irgendwie ja, wenn auch Vorsicht angebracht ist. Aber mit dieser Aussage reiht man sich neben Alexander Blessin ein, der im Herbst sagte: „Ich bin davon überzeugt, dass er irgendwann mal Bundesliga spielt.“ Man kommt auch einfach nicht daran vorbei festzustellen: Marwin Schmitz ist ein sehr großes Talent aus dem NLZ des FC St. Pauli. Mit einer hoffentlich großen Zukunft in Braun-Weiß!// Tim
Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.
// Teile diesen Beitrag mit Deinem Social Media Account (Datenübertragung erfolgt erst nach Klick)