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·20 April 2025

Warum es für Julian Brandt im Sommer beim BVB eng wird

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Julian Brandt galt einst als absolutes Toptalent. Als ein Spieler, der bei einer idealen Entwicklung das Zeug dazu hat, den Fußball in Deutschland mitzuprägen. Seine Anfänge in Leverkusen waren vielverspechend, weswegen der BVB 2019 auch gut 25 Millionen Euro für den Spielmacher investierte.

Geld, das zum damaligen Zeitpunkt klug angelegt zu sein schien. Denn über das Potenzial des Offensivspielers muss man nicht sprechen. An einem guten Tag kann Brandt das Offensivspiel eines Teams lenken, den Unterschied machen. Das Problem: Das tat er in Dortmund insgesamt zu selten.


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Konnte man in der Anfangszeit noch davon reden, dass bei vielen Spielern der Funke in Richtung der idealen Konstanz im Spiel erst mit Mitte zwanzig überspringt, so wartete man jetzt immer noch darauf, dass Brandt mal eine Saison spielt, in der er ein hohes Niveau hält. Und er ist mittlerweile 28 Jahre alt.

Kritik an Brandt auch in dieser Saison

Auch in der laufenden Saison gibt es Kritik an Julian Brandt. Der Blick auf die Statistiken zeigt wieder einmal solide, aber eben nicht überragende Zahlen. Vier Tore und elf Vorlagen in allen Wettbewerben bei etwas mehr über 3000 Spielminuten sind okay. Aber der Anspruch von Brandt ist höher. Die Forderungen an ihn auch. Irgendwie steht er mit seinen Leistungen sinnbildlich für das, was man dem BVB seit Jahren ankreidet. Manchmal reicht es für das höchste Niveau, aber man kann die Uhr nach der nächsten Enttäuschung stellen.

Und das gilt auch für die Saison 2024/25. Es gibt sie, die guten Momente, in denen der Spielmacher Leistung zeigt und Spielfreude vermittelt. Dann spielt er den Ball schnell in die richtigen Räume, lässt die Zirkulation auf dem Feld einfach aussehen, bestimmt das Tempo und setzt seine Mitspieler in Szene. Nur um dann eine Woche später abzutauchen oder lustlos zu agieren, sowohl mit dem Ball als auch dagegen.

Und trotzdem spielte er oft, auch in wichtigen Spielen. Sowohl unter Nuri Sahin als auch unter Niko Kovac. Und dann wurde ein Punkt erreicht, den kein Spieler gerne erlebt: Die Fans wurden mehrheitlich kritisch. Wenn Brandt in der Startelf stand, häuften sich die Kommentare, wonach das eine falsche Entscheidung sei. Und in einigen Fällen war die Leistung auf dem Platz auch entsprechend dieser Erwartungen der Fans. Und das ist ein Problem.

Darum wird es für Brandt in Dortmund eng

Gegen Barcelona verzichtete Niko Kovac dann auf Brandt. Und Dortmund spielte das beste Spiel seit langer Zeit. Die Formschwäche momentan ohne die Zwischenhochs vergangener Zeiten fällt auch den Verantwortlichen auf. Und deswegen ist die Zukunft von Brandt so ungewiss wie selten zuvor. Man sieht, dass der BVB ohne ihn funktioniert. Und man sieht, dass die Basics gesamtmannschaftlich mitunter besser auf den Platz gebracht werden, wenn ein Spieler mit weniger Talent, aber mehr Konstanz und Leidenschaft auf dem Platz steht.

Dass beim BVB im Sommer wieder zumindest ein mittelgroßer Umbruch ansteht, ist zweifelsfrei bekannt. Das Ausmaß wird auch vom Budget, also vom Abschneiden in dieser Saison, abhängig sein. Einige Ungewissheiten gibt es, aber die letzten Entwicklungen deuten darauf hin, dass Kovac eher nicht langfristig mit Brandt plant. Bleibt er, dann wird es für den Offensivspieler schwer. Auch sollte die Konkurrenzsituation im offensiven Bereich, gerade dann, wenn Wunschspieler Rayan Cherki kommt, deutlich größer werden. Die Luft wird dann dünner. Das könnte für Brandt nicht gut ausgehen.

Ein Wechsel ist auch deswegen möglich, weil es für den Spieler trotz der durchwachsenen Leistungen einen Markt gibt. Dortmund könnte mit ihm noch einmal einige Einnahmen generieren, würde Transfer- und Gehaltsbudget schaffen können. Und wer weiß, vielleicht würde dem Spieler selbst eine Luftveränderung guttun. Das Ausbrechen aus der Komfortzone hat oftmals geholfen, noch einmal frischen Wind in eine Karriere zu bringen. Das ist aber ein Thema für die Zeit nach dem letzten Spiel in der Bundesliga. Momentan ist nur eines klar: Ändert sich nichts, wird es für Brandt in Dortmund ungemütlich.

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

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