Zuckerbrot oder Peitsche: Wie meistert Werder Bremen die Krise am besten? | OneFootball

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·28 February 2025

Zuckerbrot oder Peitsche: Wie meistert Werder Bremen die Krise am besten?

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Seit dem Jahreswechsel konnte der SV Werder Bremen lediglich ein Pflichtspiel gewinnen (1:0 am 20. Spieltag gegen Mainz 05), aus den anderen sieben Bundesliga-Partien holten die Norddeutschen enttäuschende zwei Punkte. Nach der 0:5- Klatsche beim SC Freiburg blamierte man sich auch im Pokal gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld, als man mit 1:2 das Nachsehen hatte.

Spätestens auf der Bielefelder Alm wurde klar, dass das Innenleben der Bremer Mannschaft in den letzten Wochen auch den ein oder anderen Kratzer erhalten hat. Leonardo Bittencourt schimpfte nach dem Spiel über Mitspieler Derrick Köhn, der sich nach seiner Auswechslung für den Geschmack des 31-Jährigen zu viel Zeit nahm und nicht zügig den Platz verließ.


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Sind die Bremer Profis zu lieb?

Einmal in Fahrt legte Bittencourt nach und beschwerte sich über die Mentalität der Werder-Mannschaft: "Wir sind wahrscheinlich zu lieb. Es werden jetzt Sachen angesprochen und dann aber gleich wieder gesagt: Du weißt ja wie ich es meine und alles gut. Aber da rasiere ich jetzt drüber, mir scheißegal", zitiert die Bild-Zeitung den langjährigen Werder-Spieler.

Angesprochen auf die Kritik des gebürtigen Leipzigers entgegnete Trainer Ole Werner, er fände es nicht schlecht, wenn man auch einmal deutliche Worte findet, aber "das Entscheidende ist, dass man sich im Nachhinein zusammenrauft und beim nächsten Mal wieder als Einheit auf dem Platz steht. Es kommt auf die Reaktion an. Und aktuell sieht man davon zu wenig."

Niklas Stark, seit 2022 an der Weser, verfolgt einen anderen Ansatz bei der Krisenbewältigung. Der Innenverteidiger regt einen Team-Abend an. Stark setzt auf Diplomatie, Getränke und Essen. Und weniger Gepolter.

Zwei unterschiedliche Ansätze, die vielleicht auch sinnbildlich für das Problem von Werder Bremen stehen: Man ist sich offenbar nicht einig, wie man Probleme lösen kann und soll. Für Ole Werner ein Balance-Akt, die unterschiedlichen Befindlichkeiten unter einen Hut zu bringen: "Dass es eben nicht nur eine Wahrheit gibt, sondern es von jedem unterschiedlich wahrgenommen wird, weil es alles unterschiedliche Charaktere sind, ist vielleicht ein Teil des Problems. Du hast auf der einen Seite Spieler, die sagen, dass es zu negativ ist und andere sagen, genau das muss mal sein."

Am Samstag, 15.30 Uhr wartet mit dem VfL Wolfsburg ein Team, das in der Bundesliga seit fünf Spielen ungeschlagen ist, aber auch im Pokal unter der Woche ausgeschieden ist. Es wird spannend zu sehen sein, ob Bremen der Turnaround gelingt. Mit oder ohne Mannschaftsabend.

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