FC Augsburg
·19 de abril de 2025
Essende: "Ich weiß, dass ich noch mehr kann!"

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·19 de abril de 2025
Zehn Tore hat Samuel Essende wettbewerbsübergreifend in dieser Saison bereits für den FC Augsburg erzielt. Für den 26-jährigen Stürmer ist es die erste Spielzeit in der Bundesliga. Im Sommer kam der französisch-kongolesische Angreifer vom FC Vizela in die Fuggerstadt. Vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt sprach Essende über seine Entwicklung beim FCA, seine Leidenschaft für Gaming und Kampfsport und seinen außergewöhnlichen Spitznamen „Wolf“.
Samuel, die Saison neigt sich so langsam dem Ende zu. Wie schaust du auf dein erstes Jahr hier beim FCA? Insgesamt bin ich sehr zufrieden. In der Hinrunde lief noch nicht alles nach Plan, aber wir haben im Winter hart gearbeitet und in den letzten Wochen gezeigt, was wirklich in uns steckt. Wir sind auf einem guten Weg und wollen diesen in den kommenden Wochen fortsetzen. Für mich persönlich ist es bisher eine Saison mit Höhen und Tiefen. Zusammengerechnet habe ich bisher zehn Tore erzielt, sieben in der Bundesliga und drei im DFB-Pokal. Das ist gut, aber ich weiß, dass ich noch mehr kann! Es ist meine erste Saison in einer der Top-Fünf-Ligen. Ich lerne jeden Tag dazu und arbeite hart. Wir werden sehen, was in den letzten Spielen noch möglich ist.
Was hast du dir für den Endspurt vorgenommen? Ich will natürlich jedes Spiel gewinnen! Die nötige Qualität in der Mannschaft haben wir auf jeden Fall dafür.
Qualität ist ein gutes Stichwort. Gerade auf deiner Position ist die Konkurrenz groß. Zuletzt ist auch Mergim Berisha zurückgekommen. Wie gehst du mit dieser Situation um? Diese Frage höre ich in letzter Zeit häufig. ich persönlich mache mir darüber aber gar keine Gedanken. Wir haben mit Tietzi, Steve, Mergim und mir aktuell vier gute Stürmer im Kader. Wenn wir mit den großen Teams mithalten wollen, brauchen wir eine gute Tiefe in der Mannschaft. Jeder von uns ist wichtig.
Bist du jemand, der viel mit seinen Mitspielern auch abseits des Platzes unternimmt? Ich bin wahrscheinlich eher der Typ „Stubenhocker“ und verbringe viel Zeit zuhause. Aber ich treffe mich ab und an auch mit einigen Mitspielern und wir unternehmen gemeinsam etwas. Ich komme mit allen im Team sehr gut zurecht.
Gibt es denn einen Best-Buddy? Mehrere sogar. Mit Chrislain Matsima unternehme ich sehr viel. Seine Frau und meine Freundin verstehen sich sehr gut und daher sehen wir uns recht häufig. Aber auch mit Frank Onyeka, Steve Mounié und Alexis Claude-Maurice habe ich ein sehr gutes Verhältnis.
Ich habe gelesen, dass du dich abseits des Platzes für Gaming interessiert. Zockst du auch mit einigen deiner Mannschaftskollegen? Bisher fast gar nicht! Nur mit Reece Oxford habe ich einige Runden „Call of Duty“ gespielt, der Rest hat immer abgeblockt. Ich habe schon ein paar Mal bei Chrislain & Co. angefragt, aber aus irgendeinem Grund haben sie da keine Lust darauf. Vielleicht bin ich ihnen zu gut (lacht). Ich spiele immerhin fast jeden Tag. Für mich ist es die perfekte Methode, um zu entspannen.
Sprechen wir ein bisschen über deinen Werdegang. Du bist in Paris geboren und wurdest bei PSG ausgebildet. Auch deine Familie lebt heute noch dort. Wie oft bist du selbst noch in der französischen Hauptstadt? Paris bedeutet mir sehr viel. Wie du richtig sagst: Ich bin dort aufgewachsen und viele meiner Freunde leben dort. Natürlich versuche ich mehrmals im Jahr dort vorbeizuschauen.
In Paris hast du auch deinen Spitznamen „Wolf“ erhalten. Was fasziniert dich persönlich so an dem Tier? Ganz ehrlich: Mich persönlich gar nichts (lacht). Nein, im Ernst: Der Wolf ist ein sehr schönes und majestätisches Tier, aber nicht ich habe mir diesen Spitznamen gegeben, sondern meine Freunde. Irgendwann haben sie angefangen, mich kleiner Wolf zu nennen. Den genauen Grund dafür weiß ich selbst nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich in der Jugend recht spitze Eckzähne hatte. Der Spitzname ist auf jeden Fall außergewöhnlich und hat mir damals gut gefallen. Daher habe ich beschlossen, ihn zu behalten.
Wenn du ein Tor erzielst, hältst du immer deine beiden Hände mit überkreuzten Daumen vor das Gesicht. Hat auch dieser Torjubel etwas mit dem Wolf zu tun? Durchaus! Rate doch mal, was es bedeutet.
Ich würde sagen, der Jubel symbolisiert einen Wolfskopf. Die überkreuzten Daumen stehen für die Schnauze und die Zeigefinger für die Ohren. Keine schlechte Idee. Ich werde dir aber gar keine genaue Antwort auf diese Frage geben. Das tue ich bei niemandem. Was der Jubel genau bedeutet, ist ganz deiner Vorstellungskraft überlassen. Ich mag es, die Fantasie der Leute damit anzuregen.
Nach PSG hattest du einige Stationen in Frankreich. 2023 bist du dann zum FC Vizela nach Portugal gewechselt und warst dort ziemlich erfolgreich. Du wurdest sogar Nationalspieler für die Demokratische Republik Kongo. Was war der Grund, dass du dich für deine afrikanischen Wurzeln und nicht für Frankreich entschieden hast? Zunächst einmal waren sie die einzigen, die mich kontaktiert haben. Für Frankreich zu spielen, stand damals gar nicht zur Debatte. Wie schon gesagt, ich bin in Paris aufgewachsen und Frankreich bedeutet mir sehr viel. Aber ich habe eben auch eine starke Verbindung zum Kongo. Meine Eltern stammen von dort und mich hat die afrikanische Kultur sehr geprägt. Ich höre beispielsweise sehr viel kongolesische Musik. Für mich war es daher eine einfache Entscheidung. Der kongolesische Verband hat sich sehr um mich bemüht. Wir haben eine starke Mannschaft und wollen in der Zukunft noch einiges erreichen.
Dann ist es sicherlich dein großes Ziel, beim Afrika-Cup dabei zu sein, der dieses Jahr über Weihnachten in Marokko stattfindet. Es ist eines meiner Ziele, ja. Beim letzten Mal haben wir es immerhin bis ins Halbfinale geschafft. Ähnlich erfolgreich wollen wir auch dieses Mal abschneiden. Wir werden sehen, wie es im Winter kommt.
Auf Instagram habe ich ein Bild gesehen, auf dem du Boxhandschuhe trägst. Betreibst du neben dem Fußball auch Kampfsport? Ja, das hat mich von Kindheit an fasziniert. Ich habe damals mit sieben Jahren mit Taekwondo und Muay Thai angefangen und es macht mir bis heute großen Spaß. Ich liebe es, gezielt an meinem Körper zu arbeiten und das Beste aus mir herauszuholen. Kämpfen kann ich natürlich heute als Profifußballer nicht mehr. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, gehe immer noch gerne ins Studio und mache ein paar Übungen.
Hilft es einem als Fußballer, wenn man auch einmal andere Sportarten betrieben hat? Absolut. Ich kann viel Wissen aus dem Kampfsport auf den Fußball übertragen. Man lernt, flexibel zu sein und sich auf neue und unerwartete Situationen einzustellen. Davon profitiert man dann auch auf dem Platz.
Am Sonntag kommt Eintracht Frankfurt in die WWK ARENA. Das Hinspiel gegen die Hessen endete 2:2. Was erwartest du im Rückspiel für eine Partie? Frankfurt wird es uns nicht leicht machen. Sie haben eine hohe Qualität im Kader und wir dürfen uns daher keine Fehler erlauben. Wir spielen zuhause und haben die Fans hinter uns. Mit dem Selbstvertrauen aus den letzten Wochen bin ich sicher, dass wir am Ende einen Sieg einfahren werden.