FC St. Pauli vs. Borussia Mönchengladbach 1:1 – erlösender Punktverlust | OneFootball

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·7 de abril de 2025

FC St. Pauli vs. Borussia Mönchengladbach 1:1 – erlösender Punktverlust

Imagen del artículo:FC St. Pauli vs. Borussia Mönchengladbach 1:1 – erlösender Punktverlust

Der FC St. Pauli zeigt seine bisher beste Saisonleistung, holt gegen Borussia Mönchengladbach einen Rückstand auf und wurde damit für ein mutiges und starkes Spiel zumindest ein wenig belohnt.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Ganze 16-mal geriet der FC St. Pauli in dieser Bundesligasaison in Rückstand. Ganze 16-mal gab es am Spielende keine Punkte für den FCSP. Borussia Mönchengladbach ging 14-mal in dieser Saison in Führung, gewann davon starke 13 Spiele (ein Unentschieden). Doch beim 17. Rückstand, den sich der FC St. Pauli in dieser Saison fing, sollte es endlich anders sein: Dank der wohl besten Saisonleistung holte der FCSP am Ende einen Punkt gegen Mönchengladbach und muss sich sogar ärgern, diese Partie nicht gewonnen zu haben.


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Die Aufstellung

Wie erwartet gab es beim FC St. Pauli zwei personelle Wechsel in der Innenverteidigung: Hauke Wahl, der in München noch aus privaten Gründen gefehlt hatte, und Lars Ritzka kamen anstelle von Adam Dźwigała und dem verletzten Siebe Van der Heyden in die Startelf. Zudem feierte Morgan Guilavogui nach fast zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback im Kader des FCSP.

Auf Seiten von Borussia Mönchengladbach gab es nur einen personellen Wechsel: Top-Torjäger Tim Kleindienst kehrte nach abgesessener Gelbsperre wieder zurück in die Startelf und verdrängte dort Cvancara. Das Team von Trainer Gerardo Seoane agierte wie erwartet in einem 4-2-3-1, der FC St. Pauli stellte sich dieser Formation anfangs in einem 5-2-3 entgegen.

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Aufstellung bei der Partie FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach

FCSP: Vasilj – Nemeth, Wahl, Ritzka – Saliakas, Irvine, Smith, Treu – Sinani – Weißhaupt, Saad

BMG: Cardoso – Scally, Itakura, Elvedi, Ullrich – Reitz, Weigl – Honorat, Plea, Hack – Kleindienst

Mutiges Pressing sorgt für planloses Mönchengladbach

Der FC St. Pauli entschied sich bei der Partie gegen Borussia Mönchengladbach für eine radikale, eine radikal mutige Spielweise. Gegen ein Team, welches in dieser Saison etliche Male nachgewiesen hatte, dass es in temporeichen Offensivaktionen besonders stark ist, entschied sich der FCSP für ein maximal hohes Pressing und eine mannorientierte Verteidigungsweise. Jackson Irvine erklärte diesen Schritt damit, dass man im Hinspiel immer Probleme mit den tiefen Sechsern der Mönchengladbacher gehabt habe und man dieses Mal im Spielaufbau mehr Druck auf sie erzeugen wollte. Ein Plan, der wirklich extrem mutig ist. Aber es braucht mutige Entscheidungen, um als FC St. Pauli gegen solche Teams zu bestehen. Für Gladbach-Trainer Gerardo Seoane war dieses Verhalten des FCSP der entscheidende Faktor: „Wir haben es nicht geschafft uns, individuell und auch in der Kombination, von diesem hohen Druck zu lösen. Das hat der Mannschaft extrem Energie gezogen. Wir haben sehr früh die Bälle verloren, es nicht geschafft uns zu entfalten.“

FC St. Pauli presst hoch und mannorientiert

Wie genau hat es der FC St. Pauli also geschafft, Borussia Mönchengladbach vor so große Probleme zu stellen, dafür zu sorgen, dass sich dieses spielerisch so starke Team nicht entfalten konnte? Bei Gladbacher Ballbesitz waren im letzten Drittel nicht nur die drei Offensivspieler Danel Sinani, Elias Saad und Noah Weißhaupt zu finden, sondern es gesellten sich auch Jackson Irvine, Manos Saliakas und Philipp Treu hinzu. Sie stellten sich den sechs BMG-Spielern im Spielaufbau entgegen. Dahinter spielte der FC St. Pauli im Vier-gegen-Vier, Eric Smith blieb bei Alassane Plea, Hauke Wahl bewachte Tim Kleindienst, die anderen Innenverteidiger schoben auf die Gladbacher Außenbahnspieler. Somit bildeten sich zehn Pärchen auf dem Platz – und damit hatte Mönchengladbach richtig große Probleme.

Dabei ist dieser radikale Schritt der Verteidigung gar nicht mal so logisch, besonders wenn man den Worten von Alexander Blessin vor der Partie zugehört hat. Er berichtete nämlich auch von einer starken „Exit-Strategie“ der Fohlen (langer Ball auf Kleindienst, druckvolles Nachschieben von Plea, Honorat und Hack), wenn der Raum im Aufbau mal etwas enger ist. Entsprechend wichtig war es, dass der FCSP im hohen Pressing immer genügend Druck auf den ballführenden Spieler erzeugte. Denn so wurde verhindert, dass dieser „Exit“ kontrolliert gespielt werden konnte. Lange Bälle spielten die Gladbacher zwar so einige, doch waren sie oft nicht so präzise, dass sie hätten gefährlich werden können. Und wenn, dann waren da ja noch die vier Defensivspieler des FC St. Pauli, die diese kribbeligen Situationen überragend verteidigten.

Starke Zweikampfquote sorgt für einseitige Partie

Sowieso Verteidigung. Wenn man mannorientiert über den gesamten Platz verteidigt, dann sollte man möglichst die direkten Duelle auch gewinnen. Das gelang dem FC St. Pauli in beeindruckender Art und Weise. Auf eine Boden-Zweikampfquote von satten 67 Prozent brachte es das Team während der Partie. Nicht nur beim Verhalten gegen das Gladbacher Aufbauspiel, auch direkt nach Ballverlusten war dieses Zweikampfverhalten Gold wert: „Unser Gegenpressing war überragend“, lautete das kurze, aber absolut angebrachte Lob von Blessin nach Abpfiff.

Mit diesem aggressiven und mutigen Verhalten gegen den Ball gelang es dem FC St. Pauli am Sonntag, Borussia Mönchengladbach zu dominieren. Weil die Gäste die Bälle viel zu schnell wieder los waren. Und das Wort „dominieren“ war in dieser Saison noch nie so angebracht, wie für diese Partie. Der FCSP war das klar bessere Team, erspielte sich von Beginn an die besseren Gelegenheiten, gewann immer wieder hoch die Bälle gegen überforderte Gäste. Nur ganz selten wurde es brenzlig in der Hälfte des FC St. Pauli. Einmal gelang es den Gladbachern dann doch sich aus dem hohen Pressing zu lösen, doch Nemeth störte Hack entscheidend, und laut Dingert regelkonform (puh!), in der 16. Minute.

Smith und Wahl bestechen mit Job-sharing im Spielaufbau

Doch es war nicht nur das Verhalten des FC St. Pauli gegen den Ball, welches das Team so dominant auftreten ließ. Der FCSP war auch im eigenen Aufbauspiel richtig, richtig gut. Bei Ballbesitz schoben beide Schienenspieler, Treu und Saliakas, extrem weit hoch, sie zogen Gladbachs offensive Außen, Honorat und Hack meist mit. Dadurch konnten Saad und Weißhaupt ihre Positionen verlassen und orientierten sich gen offensive Halbräume. Dorthin zog es auch Irvine, sodass Mönchengladbach in letzter Linie schon allerhand zu tun hatte mit einer Menge Gegenspielern. Entscheidend für die Dominanz des FC St. Pauli war aber das Verhalten der eigenen Innenverteidiger.

Gegen den Ball schien Mönchengladbach immer in Überzahl in letzter Linie agieren zu wollen, anders lässt sich nicht erklären, warum sie das initiale Aufbauspiel des FC St. Pauli nicht deutlicher störten. Allerdings machte es der FCSP auch richtig gut. Im Zentrum teilten sich Smith und Wahl die Positionen, mal schob Wahl vor und Smith verblieb hinten, öfter war es andersrum – aber niemals konnte sich Mönchengladbach darauf verlassen, dass Smith oder Wahl im Sechserraum agierten, weshalb die beiden BMG-Sechser auch Probleme hatten zu entscheiden, wann sie rausstechen sollten, um Druck zu erzeugen (einer der beiden war durch Irvines hohe Positionierung sowieso hinten gebunden). Problematisch war für die Gäste zudem, dass ihre offensiven Außen von Saliakas und Treu hoch gebunden wurden. Plea und Kleindienst mussten (mit situativer Hilfe von Reitz) also gegen drei Innenverteidiger pressen, durch die steten Wechsel von Smith und Wahl sogar eher gegen vier – diese Überzahl spielte der FC St. Pauli so selbstverständlich gut aus, wie man es aus der letzten Saison kannte.

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Positionierungen beim Spiel FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach

Links: Bei Gladbacher Ballbesitz agierte der FC St. Pauli komplett mannorientiert, schob dafür ungewohnt weit vor, auch mit den Schienenspielern und einem der Sechser. So konnte Mönchengladbach dauerhaft unter Druck gesetzt werden, sodass die Gäste nie ihr eigentlich starkes Spiel aufziehen konnten.

Rechts: Bei Ballbesitz FC St. Pauli schoben die beiden Schienenspieler und auch Sechser Irvine weit vor. Da die Gladbacher Außenbahnspieler diese Bewegungen mitgingen (weil das Team eine Überzahl in letzter Linie halten wollte), konnte der FC St. Pauli die erste Pressinglinie von Borussia Mönchengladbach leicht brechen. Der FCSP zog in dieser Grundordnung ein extrem dominantes Ballbesitzspiel auf.

Am stärksten war der FCSP im Spielaufbau, wenn es gelang, mit den äußeren Innenverteidigern so vorzuschieben, dass sie auf den Außenbahnen mit Treu/Saad oder Saliakas/Weißhaupt Dreiecke bilden konnten. Das erinnerte von der Struktur her an die erste Halbzeit beim Auswärtsspiel in Mainz aus dieser Saison. Die Folge waren viele Szenen in der Gladbacher Hälfte und elf Abschlüsse des FC St. Pauli. Doch auch wenn Danel Sinani (4. Minute, toll gehalten von BMG-Torwart Cardoso) und Elias Saad (30. Minute, ebenfalls stark von Cardoso pariert) sehr gute Gelegenheiten zur FCSP-Führung hatten, war das Ummünzen der guten Situation in Abschlüsse laut Alexander Blessin im ersten Abschnitt ein Manko: „Wir waren in der ersten Halbzeit etwas zu verspielt im letzten Drittel, hätten eher mal den Schuss nehmen müssen.“

Kuriose VAR-Entscheidung – aber richtig

Für einige Aufregung sorgte dann eine Szene in der 41. Minute: Weißhaupt gelangte am Gladbacher Strafraum vor Elvedi an den Ball (ein Ballgewinn dank des hohen Pressings) und fiel nach einem Kontakt mit dem Gladbacher Innenverteidiger. Schiedsrichter Dingert entschied auf Freistoß für den FC St. Pauli. Doch der VAR schaltete sich ein, Dingert sah sich die Szene noch einmal an. Das vermeintliche Foul fand auf der Linie zum Strafraum statt, es hätte also Elfmeter für den FCSP gegeben – wenn es denn ein Foul gewesen wäre. Doch das war laut Dingert nicht der Fall. Weißhaupt suchte aktiv den Kontakt, fiel dann sehr theatralisch. Die Entscheidung: Kein Foul, kein Elfmeter, nicht einmal der Freistoß blieb dem FC St. Pauli – letztlich die richtige Entscheidung.

Hilfreich war auf jeden Fall, dass Dingert diese via Lautsprecher kundtun konnte. Andernfalls hätte man das im Stadion auf gar keinen Fall auch nur ansatzweise verstanden, warum es nun Schiedsrichterball gab. Doch auch so blieben einige Fragezeichen und es ist eine Verkettung regeltechnischer Umstände, die zu der Entscheidung führte. Denn nur deshalb, weil der Kontakt im Strafraum stattfand, von Dingert aber als außerhalb entschieden wurde, wurde primär vom VAR eingegriffen. Und nur durch diesen Eingriff und die Korrektur (hin zu Foul innerhalb des Strafraums) konnte auch das Vergehen an sich neu bewertet werden beziehungsweise die Entscheidung revidiert werden. Und so bitter das für den FC St. Pauli in der Szene gewesen ist, so richtig ist die Entscheidung nach Anblick der TV-Bilder.

Itakura stellt Spiel auf den Kopf…

Noch bitterer war dann aber das, was kurz vor der Pause passierte. Denn bereits in der Nachspielzeit gab es einen Eckball für Borussia Mönchengladbach. Dieser wurde dem Team bei Minute 45:49 zugesprochen, also elf Sekunden vor Ablauf der angezeigten Nachspielzeit. Dass die Eckballflanke erst deutlich nach Ablauf der Nachspielzeit in den Strafraum segelte ist extrem bitter, aber vor einer zugesprochenen Ecke zur Halbzeit zu pfeifen… wäre das dem FC St. Pauli passiert, würden wir uns alle fürchterlich aufregen. Klar, sowas hat es auf jeden Fall schonmal gegeben, aber in dieser Situation zur Pause pfeifen beziehungsweise dem Schiedsrichter vorwerfen, dass er das nicht getan hat, ich weiß ja nicht (als ich in der D-Jugend spielte, wurde mal zur Halbzeit gepfiffen, als der Ball bereits am Torwart vorbei in Richtung leeres Tor kullerte – aber da spielte wohl die Fahne des Schiedsrichters eine Rolle. Die war nämlich in Farben des Gegners. Und roch nach Alkohol!).

Jedenfalls erzielte Borussia Mönchengladbach in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts nach einer Ecke den völlig unverdienten Führungstreffer. Ko Itakura kam am zweiten Pfosten aus dem Stand und von Saliakas alleingelassen zum Kopfball und traf mustergültig gegen den Lauf ins FCSP-Tor. Müßig an dieser Stelle zu erwähnen, dass Borussia Mönchengladbach nach xG-Werten das beste Team der Bundesliga bei Eckbällen ist – möchte sicher niemand hören, zumal das Gegentor nicht nur unverdient gewesen ist, sondern auch alles andere als nicht verhinderbar.

… doch der FC St. Pauli steckt nicht auf!

Dieser Treffer erfüllte alle, wirklich alle Rahmenbedingungen, um als K.o.-Treffer durchzugehen. Der FC St. Pauli war 45 Minuten lang klar spielbestimmend, Mönchengladbach kam auf magere drei Abschlüsse (xG: 0,1), der FCSP auf elf (xG: 1,1). Dann gehen aber die Gäste zum psychologisch so wichtigem Zeitpunkt kurz vor der Pause in Führung. Und wir erinnern uns an den ersten Absatz: Der FC St. Pauli hat zuvor alle 16 Ligaspiele verloren, in denen er in Rückstand geriet, Mönchengladbach 13 von 14 gewonnen, bei denen sie in Führung gingen – dieser Treffer hatte definitiv das Potenzial, das FCSP-Spiel zu zerstören.

Doch was in der Halbzeitpause passierte, dürfte genau das Gegenteil von dem bewirkt haben, was man vielleicht erwartet hatte. Irvine erklärte, dass sich das Team in der Kabine sicher war, man könne aus dieser Partie was Zählbares holen. Dass an diesem Sonntag endlich der erste Tag in der Saison gekommen war, an dem das gelingen würde. Und so kam es. Der FC St. Pauli spielte in der zweiten Halbzeit nicht genau so gut weiter, er wurde sogar noch besser. Das war bis auf den letzten Rang im Stadion zu spüren. Ja, der FCSP lag hinten – aber man hatte zu keiner Phase das Gefühl: Hier geht heute nichts mehr. Im Gegenteil.

Noch druckvoller in zweiter Halbzeit

Im ersten Abschnitt erarbeitete sich der FC St. Pauli elf Abschlüsse, im zweiten waren es 15. Auf zwölf Ballkontakte im gegnerischen Strafraum folgten 26(!) in den zweiten 45 Minuten. Aus 56 Prozent Ballbesitz wurden 72 Prozent für den FCSP. Mönchengladbach spielte im zweiten Abschnitt trostlose 77 erfolgreiche Pässe, der FC St. Pauli doppelt so viele – alleine in der gegnerischen Hälfte. Auf eine bereits dominante erste Hälfte folgte eine erdrückende zweite. Borussia Mönchengladbach versuchte zwar nun das Pressing des FCSP mit einer etwas breiteren Staffelung besser zu umspielen, doch der Ball war noch seltener in ihren Reihen, Entlastung gab es keine.

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Etliche Flanken flogen in den Strafraum von Borussia Mönchengladbach. Doch den Luftraum dort kontrollierte leider nicht der FC St. Pauli, sondern BMG-Torhüter Tiago Pereira Cardoso. Eine absolut beeindruckende Vorstellung des nun 19-jährigen. // (c) Stefan Groenveld

Ursächlich dafür war auch, dass der FC St. Pauli seine Formation nach 60 Minuten umstellte. Ab der Einwechslung von Morgan Guilavogui agierte das Team in einem 4-2-3-1 und konnte so die sich bietenden Räume tatsächlich noch besser nutzen, noch mehr Druck erzeugen. Alexander Blessin erklärte nach Abpfiff, dass man mit dieser Umstellung den gegnerischen Strafraum noch besser besetzen und zusätzlich auch die offensiven Halbräume weiter kontrollieren wollte. Durch die stete Besetzung der Box wuchs der Druck auf die Gladbacher Viererkette noch einmal an, weil es nun schlicht noch einen Gegenspieler mehr gab, der da vorne rumturnte.

Afolayan, der Erlöser

Sowieso waren die personellen Wechsel ein Grund für den weiter druckvollen FC St. Pauli: Neben Morgan Guilavogui kamen noch Dapo Afolayan, Johannes Eggestein und Connor Metcalfe für die Offensive hinein – endlich konnte mal richtig offensive Energie von der Bank eingewechselt werden!Doch trotz all der drückenden Überlegenheit wollte der verdiente Treffer lange Zeit einfach nicht fallen. Der BMG-Strafraum war zwar nun besser besetzt vom FC St. Pauli, kontrolliert wurde er aber in beeindruckender Art und Weise von Torhüter Cardoso (erst sein vierter Einsatz in der Bundesliga; der feiert am heutigen Montag seinen 19. Geburtstag – Wahnsinn, wie abgeklärt der spielte). Doch in der 85. Minute war er dann endlich(!) machtlos…

Warum Dapo Afolayan, der ja eigentlich links vorne spielte, immer wieder in der Mitte des Spielfeldes auftauchte, erklärte er nach Abpfiff höchstselbst: „Wir waren auf der Suche nach den richtigen Räumen, dort wo wir dem Gegner wehtun konnten. Sie waren schwach im zentralen Mittelfeld am Ende der Partie. Wir konnten in diesem Raum ein massives Übergewicht erzeugen – so entsteht das Tor.“Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit spielte Saliakas genau in diesem Raum hinein zu Smith. Der driftete mit dem Ball etwas nach rechts, legte dann aber gekonnt in die Mitte zu Afolayan, der 25 Meter vor dem Tor wuchtig abzog – und zum erlösenden 1:1 traf. Ein Treffer, über den sich Alexander Blessin besonders freute, weil er genau dieses Verhalten, dieses aktive Suchen des Torabschlusses in der ersten Halbzeit von seinem Team vermisste.

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Sekunden nach dem erlösenden Moment – Dapo Afolayan feiert seinen Treffer zum 1:1 für den FC St. Pauli. // (c) Stefan Groenveld

„Nur“ ein Punkt, aber…

So holt der FC St. Pauli also einen Punkt gegen Borussia Mönchengladbach. Angesichts des Spiels sind das ganz klar zwei Punkte zu wenig, es sind zwei verlorene Punkte, so sagte es auch Alexander Blessin nach Abpfiff. Und doch ist dieser Punktverlust erlösend gewesen. Das Fazit von BMG-Trainer Seoane ist da eindeutig: „Es ist uns überhaupt nichts gelungen, weder mit noch ohne Ball. Wir sind uns bewusst, dass das ein sehr glücklicher Punktgewinn ist.“ So wollte auch der FCSP-Cheftrainer dieses Spiel nicht als gefühlte Niederlage einordnen, im Gegenteil: „Dieser Punkt ist extrem wichtig und gibt uns ein gutes Gefühl für die letzten sechs Spiele.“

So ist es. Der FC St. Pauli zeigte gegen Borussia Mönchengladbach seine bis hierhin beste Saisonleistung. Das Team blieb nicht nur die volle Spielzeit über stabil, sondern konnte den Druck sogar noch erhöhen, ließ sich auch von einem Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. So gelang es, einen spielstarken Gegner in einer Art und Weise zu dominieren, wie es eigentlich nur Spitzenteams können. Sollte es auch nur in Teilen gelingen, diese Form, diese mutige, aggressive und selbstbewusste Spielweise zu konservieren, dann wird der FC St. Pauli auch kommende Saison in der Bundesliga spielen. Klar, die kommenden Spiele starten alle bei 0:0 und Leistungen lassen sich nur schwer direkt von Spiel zu Spiel übertragen. Der Punktgewinn gegen Mönchengladbach gibt einem trotzdem ein sehr gutes Gefühl für das Saisonende.Immer weiter vor!// Tim

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