
Miasanrot
·19 de abril de 2025
Nach Aus in der Champions League: FC Bayern siegt souverän in Heidenheim

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·19 de abril de 2025
Nach dem Aus in der Champions League bei Inter Mailand meldet sich der FC Bayern in Heidenheim zurück. Die Münchner gewinnen souverän mit 4:0 beim Abstiegskandidaten.
Das bittere Aus in der Champions League hatte spürbare Auswirkungen auch auf die Bundesliga-Partie in Heidenheim. Leon Goretzka und Min-jae Kim hatten sich trotz Blessuren noch für den Auftritt in Europa geopfert – in Heidenheim reichte es für Goretzka nicht für den Kader und sein Teamkollege begann auf der Bank.
Für Min-jae rutschte Raphaël Guerreiro auf Linksverteidiger ins Team, wodurch Josip Stanišić in die Innenverteidigung neben Eric Dier rückte. Komplettiert wurde die Viererkette vor Torhüter Jonas Urbig von Konrad Laimer auf der rechten Seite.
Im Mittelfeld ersetzte Aleksandar Pavlović den angeschlagenen Goretzka und spielte an der Seite von Joshua Kimmich. Eine bittere Pille für João Palhinha, der sich erneut hinter dem zuvor lange erkrankten Eigengewächs anstellen musste. Doch der Wechsel hatte seine Logik: Pavlović bringt mehr Offensivdrang mit und interpretierte die Rolle auch deutlich offensiver als der Portugiese.
Im Angriff gab es unerzwungene Anpassungen: Nur Harry Kane im Sturmzentrum und Michael Olise auf der rechten Seite blieben aus dem Inter-Spiel gesetzt. In der Zentrale rückte Serge Gnabry neben und hinter Kane, während Kingsley Coman die linke Außenbahn übernahm.
Eine insgesamt mutigere, offensiver ausgerichtete Formation – durchaus eine Variante, die auch im Champions-League-Spiel in Mailand denkbar gewesen wäre.
Beide Teams starteten verhalten in die Partie – in der Anfangsphase dominierten Kontrolle und Sicherheit das Geschehen. Nennenswerte Highlights blieben zunächst aus, abgesehen von einer Abseitschance durch Serge Gnabry.
Doch dann schlug der Rekordmeister eiskalt zu: Heidenheim gewährte Harry Kane zu viel Raum vor dem Strafraum, was sich prompt rächte. Der englische Topstürmer drehte sich rund 18 Meter zentral vor dem Tor elegant auf und versenkte den Ball mit seinem linken Fuß lässig ins Netz – Heidenheims Keeper Müller war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (13.).
Angetrieben vom Führungstreffer legte der FC Bayern direkt nach: Gnabry, auffällig und spielfreudig, spielte aus dem Mittelfeld einen perfekten Steilpass auf den startenden Konrad Laimer. Der Österreicher blieb vor Müller eiskalt und erhöhte souverän auf 2:0 (19.).
Nur drei Minuten später hätte es bereits 3:0 stehen müssen: Gnabry wurde auf links freigespielt, seine Flanke segelte über den herausgeeilten Müller hinweg in Richtung Kane. Doch der Torjäger verpasste das leere Tor per Flugkopfball.
Wenig später war es Michael Olise, der nach einem feinen Steilpass von Kane aus der Zentrale über die rechte Seite durchbrach. Doch der Flügelspieler ließ sich leichtfertig viel Zeit und scheiterte an Müller (29.).
Heidenheim kam bis dahin kaum zu nennenswerten Offensivaktionen, doch nach einer Ecke von der rechten Seite bot sich plötzlich die große Chance zum Anschluss: Der Ball flog unberührt durch den Fünfmeterraum, am zweiten Pfosten stand Conteh völlig frei, brachte den Kopfball jedoch nicht richtig aufs Tor – der Ball rutschte ihm über die Stirn (33.).
Die Bayern blieben weiter druckvoll und kamen erneut über das Zentrum gefährlich vor das Tor. Wieder war es Kane, der mit Übersicht glänzte und dieses Mal Raphaël Guerreiro mit einem hohen Ball in Szene setzte. Müllers starker Reflex verhinderte zunächst den Treffer durch eine Direktabnahme, doch Kingsley Coman war im Nachsetzen zur Stelle und traf zum 3:0 (36.).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der FC Bayern druckvoll und erhöhte früh auf 4:0. Aleksandar Pavlović dribbelte entschlossen von links in Richtung Strafraum, spielte klug auf Raphaël Guerreiro, der den Ball wiederum elegant auf Joshua Kimmich ablegte. Der Münchner Spielgestalter blieb cool und schob den Ball präzise ins rechte untere Eck ein (56.).
Mit der komfortablen Führung im Rücken spielte Bayern weiter kontrolliert und gefällig, ließ jedoch die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. Harry Kane scheiterte mit einem satten Schuss zentral vor dem Tor an Heidenheims Keeper Müller (59.), und Serge Gnabry verpasste wenig später in aussichtsreicher Position die saubere Abnahme eines technisch anspruchsvollen Balls (67.).
Während die Offensive etwas Tempo rausnahm, blieb Jonas Urbig im Bayern-Tor hochkonzentriert. Der junge Torhüter, der in den vergangen Wochen zeigte, dass er fußballerisch als Neuer-Nachfolger taugt, bewies auch seine Stärke auf der Linie – mit einem starken Reflex gegen den frei auf ihn zulaufenden Conteh verhinderte er einen Gegentreffer in letzter Sekunde (65.).
In den letzten zwanzig Minuten plätscherte die Partie weitgehend aus – ohne große Höhepunkte. Aus Münchner Sicht blieben dennoch zwei Details bemerkenswert: Joshua Kimmich übernahm nach der späten Einwechslung von João Palhinha rund zehn Minuten vor Schluss überraschend die Position des Linksverteidigers. Und: Jonas Urbig durfte sich bei seinem sechsten Bundesliga-Einsatz über sein erstes Zu-null-Spiel im Bayern-Trikot freuen – eine verdiente Belohnung für eine erneut konzentrierte Leistung.
Dass Harry Kane spielerisch überragend ist und sich gerne ins Mittelfeld zurückfallen lässt, ist hinlänglich bekannt. Oft führt das allerdings dazu, dass das Sturmzentrum beim FC Bayern verwaist – doch in Heidenheim wurde genau daraus eine Stärke.
Denn immer wieder setzte Kane mit präzisen Pässen aus dem Mittelfeld seine Mitspieler in Szene – und im Zentrum lauerte meist Serge Gnabry. Der deutsche Nationalspieler, der in seiner Zeit bei Werder Bremen und der TSG Hoffenheim bereits Erfahrung als hängende Spitze gesammelt hatte, füllte diese Rolle mit großer Dynamik und Spielwitz aus.
Gnabry bewies, dass er nichts verlernt hat: beweglich, anspielbar und mit gutem Timing im Raum. Mal war er vorn als Zielspieler präsent, mal ließ er sich fallen, verteilte aus der Zentrale die Bälle oder wich auf die Außen aus. Auch im Spiel gegen den Ball überzeugte er – oft war er der erste Pressingspieler, während Kane sich in der Defensivarbeit häufig ins offensive Mittelfeld neben Pavlović einreihte.
Dass der FC Bayern vor allem durch das Zentrum immer wieder gefährlich wurde, lag nicht nur an den bestens aufgelegten Harry Kane und Serge Gnabry. Vielmehr verstand es das Team, im Mittelfeld gezielt Überzahlsituationen zu schaffen – ein Schlüssel zum dominanten Auftritt in Heidenheim.
Dabei rückten die nominellen Außenverteidiger, Raphaël Guerreiro und Konrad Laimer, immer wieder ins Zentrum ein und unterstützten dort das Kombinationsspiel. Besonders Guerreiro zeigte sich dabei pressingstark und flexibel: Häufig bildete er mit Coman, Pavlović, Kane und Olise eine kompakte Fünferreihe im Pressing, die direkt hinter Gnabry für enormen Druck auf den Ball sorgte.
Joshua Kimmich agierte derweil als alleiniger Sechser, ließ sich bei Ballverlusten immer wieder zwischen die Innenverteidiger fallen und stabilisierte das Spiel von hinten. Stanišić rückte auf der linken Seite absichernd hinter Guerreiro, sodass sich phasenweise eine asymmetrische Dreierkette aus Laimer, Dier und Stanišić ergab.Nach der Pause kam Sacha Boey für Laimer, was die Statik veränderte: Die Außenverteidiger hielten nun häufiger ihre Positionen auf den Flügeln, während Kimmich sich stärker am Spielaufbau beteiligte und mit Dier sowie Stanišić zu dritt eröffnete.
In Heidenheim konnten mit Aleksandar Pavlović und Josip Stanišić nur zwei bereits etablierte Talente aus dem Bayern-Campus ihre Qualitäten unter Beweis stellen.
Andere Nachwuchshoffnungen aus München mussten sich dagegen gedulden: Lennart Karl und Jonah Kusi-Asare blieben trotz der komfortablen Führung über die gesamte Spielzeit auf der Bank – Einsatzminuten gab es für sie nicht. Gabriel Vidović durfte zwar aufs Feld, aber konnte sich nicht wirklich beweisen.
Auch bei Heidenheim stand viel Münchner DNA auf dem Platz – mit durchwachsenem Erfolg. Paul Wanner, das derzeit wohl vielversprechendste Bayern-Leih-Talent, wurde erst beim Stand von 0:4 eingewechselt und konnte in der Schlussphase keine Impulse mehr setzen. Franz Krätzig durfte als linker Mittelfeldspieler von Beginn an ran, blieb jedoch – abgesehen von ein paar gut getretenen Ecken – weitgehend blass.
Noch schwieriger lief es für Niklas Dorsch. Der ehemalige Campus-Spieler, zuletzt in bestechender Form, fand nie wirklich ins Spiel, kassierte früh eine Gelbe Karte und wurde zur Halbzeit ausgewechselt.