
liga3-online.de
·8 de abril de 2025
TSV 1860: Schiedsrichter entschuldigt sich für Tor-Klau

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Es war die krasseste Fehlentscheidung in dieser Saison, das nicht gegebene Tor für 1860 München am Samstag beim Spiel gegen Energie Cottbus, obwohl der Ball nach einer Grätsche von Soichiro Kozuki etwa einen Meter hinter der Linie war. Im Nachgang entschuldigte sich Schiedsrichter Felix Bickel.
Wie konnte ein derart klares Tor nicht gegeben werden? Diese Frage stellten sich nach der Partie alle. Linienrichter Marco Scharf hatte gegenüber 1860-Coach Patrick Glöckner angegeben, dass ihm eine Werbebande, die direkt vor dem Tor lag, die Sicht versperrt habe. Allerdings hätte Schiedsrichter Felix Bickel das Tor auch ohne die Hilfe seines Assistenten erkennen müssen, wie liga3-online.de-Experte Babak Rafati in seiner Analyse festhielt. 1860-Sportchef Christian Werner spricht in der "Abendzeitung" von einer "krassen Fehlentscheidung", betont aber: "Der Unparteiische ist uns gegenüber sehr transparent und selbstkritisch mit der Situation umgegangen. Felix Bickel hat sich noch während des Spiels für die Fehlentscheidung entschuldigt."
Fehler zu begehen, sei "menschlich", sich offen zu stellen, zeuge von "einem guten Schiedsrichter", so Werner, der Bickel eine "starke Persönlichkeit" und "große zwischenmenschliche Qualität" attestierte. Am Ende fiel das nicht gegebene Tor – zum Glück für alle Beteiligten – angesichts des deutlichen Erfolgs der Löwen nicht stärker ins Gewicht. Dennoch stellt sich die Frage, wie derart krasse Fehlentscheidungen, die Einfluss auf den Auf- und Abstiegskampf nehmen können, künftig vermieden werden können.
Wie schon in der Vorwoche bringt Werner erneut den VAR beziehungsweise eine abgespeckte Variante nur mit den ohnehin schon verfügbaren TV-Bildern ins Spiel: "Wir verfügen über die nötigen technischen Hilfsmittel – wir könnten den Schiedsrichtern damit bessere Möglichkeiten bieten, um einen fairen Wettkampf zu gewährleisten. Der DFB muss sich im Interesse aller Beteiligten dieses Themas annehmen und einen Weg finden, die Häufung der Fehlentscheidungen zu minimieren."
Der Tor-Klau von Giesing hätte damit verhindert werden können. Andere Szenen, in denen der Ball nicht so eindeutig über der Linie war, ließen sich in der Vergangenheit mit den vorhandenen Bildern jedoch nicht aufklären. Daher stellt sich die Frage, ob ein "VAR light" tatsächlich die vollumfängliche Lösung ist. Den VAR so einzuführen, wie man ihn aus der Bundesliga kennt, wäre konsequenter, allerdings auch mit hohen Kosten verbunden, die von den Vereinen getragen werden müssten. Bislang haben sich die Klubs auch deswegen dagegen ausgesprochen. Ob nach dieser Saison angesichts von bereits 206 Fehlentscheidungen während der laufenden Spielzeit ein Umdenken stattfindet?