TSV 1860 München
·19 April 2025
Fünfter Heimsieg in Folge: Löwen bezwingen Aachen mit 2:1.

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·19 April 2025
Die Löwen gewannen beim 2:1-Erfolg über Alemannia Aachen das fünfte Heimspiel in Folge. Dickson Abiama hatte die Sechzger in Führung gebracht (39.), der zur Pause eingewechselte Anas Bakhat glich mit seiner ersten Ballaktion für die Gäste aus (48.). Den Lucky Punch setzte kurz vor dem Ende der ebenfalls eingewechselte David Philipp (89.).
Personal: Trainer Patrick Glöckner musste gegen Sandhausen auf die verletzten Morris Schröter und Florian Bähr verzichten. Aufgrund seiner 5. Gelben Karte fehlte Anderson Lucoqui gesperrt. Nicht im 20er-Kader standen der dritte Torhüter Erion Avdija, Fabian Schubert, Raphael Schifferl, Raphael Ott und Moritz Bangerter, die bis auf Schubert am Gründonnerstag Spielpraxis in der U21 sammelten.
Spielverlauf: Es war von Beginn an das erwartet intensive Spiel mit vielen Zweikämpfen und ohne Verschnaufpausen. Strafraumszenen gab es in der ersten Viertelstunde keine. Erstmals wurde es in der 18. Minute nach einem Eckball von rechts durch Soufiane El-Faouzi gefährlich, als die Löwen erst nach mehreren Kopfballduellen die Szene klären konnten. Immer wieder waren die Sechzger gezwungen, mit langen Bällen zu operieren, weil Aachen geschickt die Räume zumachte, was aber nicht unbedingt ein probates Mittel gegen die physisch starke Hintermannschaft der Alemannia war. Ein Freistoß von Tunay Deniz brachte die erste Chance für die Sechzger. Der eingelaufene Jesper Verlaat kam am Elfmeterpunkt zum Kopfball, stand aber knapp im Abseits (24.). Nach einem abgewehrten Freistoß von Thore Jacobsen fiel der Ball im Strafraum Soichiro Kozuki vor die Füße. Mit seinem Schuss aus elf Metern traf er jedoch nur das rechte Außennetz (29.). Wenn es überhaupt mal gefährlich vor den beiden Toren wurde, dann nach Standards. Ansonsten neutralisierten sich beide Teams gegenseitig. Die beste Möglichkeit hatten die Löwen in der 33. Minute. Jacobsen spielte einen Freistoß rechts parallel zur Außenlinie tief auf den gestarteten Tim Danhof, der ging mit Tempo in den Strafraum, überlupfte seinen grätschenden Gegenspieler, die Flanke kam zu Verlaat, der es etwas zu weit vorm Tor akrobatisch mit der Hacke am Fünfmeterraum versuchte, die Kugel aber nicht richtig traf. Glück hatten die Sechzger als Aachen drei Minuten später konterte, Bentley Baxter Bahn halbrechts freie hätte abschließen können, aber uneigennützig versuchte, den mitgeeilten Kevin Goden anzuspielen. Sean Dulic ging dazwischen, bereinigte die brenzlige Situation (36.). Kurze Zeit später die Führung für die Löwen. Patrick Hobsch hatte im Spielaufbau gegen Danilo Wiebe den Ball erobert, die Aachener monierten Foul, doch Schiedsrichter Leonidas Exuzidis ließ weiterspielen. Jacobsen schaltete am schnellsten, passte in die Tiefe auf den gestarteten Dickson Abiama, der im Strafraum gegen den herausstürmenden Keeper Jan Jakob Olschowsky cool blieb und zum 1:0 einschob (39.). Beinahe hätten die Löwen den nächsten Fehlpass der Alemannia bestraft. Nach Ballgewinn ging der Ball sofort in die Tiefe auf Julian Guttau, der die Kugel an Mika Hanraths vorbeilegte, dann aber zu Fall kam. Die Pfeife des Unparteiischen blieb, sehr zum Unmut der 1860-Fans, diesmal stumm (43.). So blieb es beim 1:0 zur Pause.
Es dauerte keine drei Minuten nach Wiederanpfiff, da lag der Ball im Löwen-Tor. Gianluca Gaudino servierte von der rechten Strafraumkante eine Flanke perfekt an den Fünfmeterraum, wo sich der zur Pause eingewechselte Anas Bakhat zwischen Kozuki und Danhof davongeschlichen hatte und per Kopf Marco Hiller im 1860-Tor keine Chance ließ und das 1:1 markierte (48.). Einen Eckball von links durch Tunay Deniz verpasste Hobsch am zweiten Pfosten nur knapp (56.). Auch beim nächsten Versuch von der anderen Seite durch Jacobsen war Hobsch zur Stelle, köpfte jedoch übers Tor (57.). Bei einer von links durch El-Faouzi mit rechts an den ersten Pfosten gedrehte Ecke konnte Hiller per Faustabwehr gerade noch den Einschlag verhindern (62.). Auf der anderen Seite kam der kurz zuvor eingewechselte Philipp Maier nach einer Jacobsen-Ecke von rechts an den Ball, köpfte ihn jedoch unbedrängt links am Tor vorbei (65.). Beide Teams spielten nun mit offenem Visier, wollten die drei Punkte. Nach einem schnellen Einwurf von Maximilian Wolfram auf der linken Angriffsseite war Guttau im Strafraum schon einen Schritt zu weit vorm Tor, sonst wäre er vollkommen frei vor Olschowsky gewesen (77.). Es blieb bis zum Schluss spannend, auch wenn es zunächst keine Chancen gab. Bis zur 89. Minute, dann gelang den Löwen der Lucky Punch. Wolfram hatte fast von der linken Eckfahne eingeworfen, Verlaat und Hanrats stiegen zum Kopfball hoch, der Aachener verlängerte den Ball mit der Schulter in die Mitte, der eingewechselte David Philipp startete an der Strafraumkante, nahm den Ball mit, schloss mit dem zweiten Kontakt aus acht Metern ab und traf neben dem rechten Pfosten zum 2:1 ins Aachener Tor (89.). Die Sechzger brachten den knappen Erfolg über die Zeit, feierten damit den fünften Heimsieg in Folge.
TRAINERSTIMMEN
„Ein Punkt für Aachen wäre verdient gewesen“, meinte Löwen-Trainer Patrick Glöckner. „Wir haben kein gutes Fußballspiel gesehen, wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, weil Aachen so krass verteidigt“, lobte er den Gegner. Die Führung bezeichnete der 48-Jährige als „glücklich“, der 1:1-Ausgleich der Gäste sei verdient gewesen. „Das Spiel danach war ausgeglichen. Wir haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen. Am Ende war es ein dreckiger Sieg. Das ist auch mal schön und tut gut“, sah er es trotzdem positiv. „Das 2:1 vor unserer Kurve war ein tolles Feeling. Der Sieg ist Gold wert!“
Alemannia-Coach Heiner Backhaus war von seinem Team und der Willenskraft angenehm überrascht. Noch am Mittwoch stand Aachen 120 Minuten im Niederrhein-Pokal-Halbfinale gegen Fortuna Köln auf dem Platz „Vom Gefühl her hatte ich den Eindruck, dass wir in der 2. Halbzeit die laufstärkere Mannschaft waren. Deshalb ist es bitter, dass wir das Spiel durch ein solches Gegentor verlieren“, ärgerte er sich. „So darfst du nicht bei einem Einwurf verteidigen, wenn ich genau weiß, dass das eine Waffe des Gegners ist. Meine Spieler haben sich schon weggedreht und auf den Konter gelauert“, schimpfte er. „Dabei wäre ein Punkt für den Klassenerhalt wichtig gewesen. Es tut mir leid für unsere Fans.“ Auch zum Führungstreffer der Löwen und dem Zweikampf zwischen Danilo Wiebe und Patrick Hobsch vor dem 1:0 hatte Backhaus eine klare Meinung: „Der Stürmer kommt von hinten, bringt meinen Spieler zu Fall. Für mich ist das ein klares Foul.“
STENOGRAMM, 34. Spieltag 19.04.2025, 14.03 Uhr
1860 München – Alemannia Aachen 2:1 (1:0)
1860: 1 Hiller (Tor) – 2 Danhof, 4 Verlaat, 25 Dulic, 21 Kwadwo – 36 Deniz, 5 Jacobsen – 14 Kozuki, 7 Guttau, – 9 Abiama, 34 Hobsch. Ersatz: 11 Vollath (Tor) – 8 Philipp, 16 Reinthaler, 18 Kloss, 20 Reich, 22 Gevorgyan, 26 Maier, 30 Wolfram, 37 Frey.
AAC: 41 Olschowsky (Tor) – 15 Hanraths, 34 Nkoa, 25 Yarbrough – 19 Heister, 18 El-Faouzi, 28 Wiebe, 4 Meyer, 9 Bahn, 46 Gaudino – 11 Goden. Ersatz: 23 Bördner (Tor) – 5 Strujic, 10 Bakhat, 13 Rumpf, 21 Heinz, 29 Beleme, 35 Benschop, 36 Ademi, 49 Pobric.
Wechsel: Wolfram für Kozuki (63.), Maier für Deniz (63.), Philipp für Hobsch (69.), Kloss für Guttau (86.) – Strujic für Yarbrough (16.), Bakhat für Bahn (46.), Benshop für Heister (46.), Heinz für Goden (84.).
Tore: 1:0 Abiama (39.), 1:1 Bakhat (48.), 2:1 Philipp (89.).Gelbe Karten: Hobsch, Abiama, Philipp –. Zuschauer: 15.000 Grünwalder Stadion (ausverkauft).Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis (Ickern); Assistenten: Fabian Porsch (Barsbüttel), Tarik Damar (Hürth); Vierter Offizieller: Kenny Abieba (Nürnberg).