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·18 marzo 2025

Erzwungene Rotation geht schief: FC Bayern Frauen mit Niederlage gegen Lyon

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Die FC Bayern Frauen haben am Dienstagabend das Champions League Viertelfinal-Hinspiel gegen Olympique Lyon mit 0:2 verloren. Bereits in der kommenden Woche steigt für das Straus-Team das Rückspiel in Frankreich.

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Mit Olympique Lyon präsentierte sich am Dienstagabend eine der besten Mannschaften der Welt am FC Bayern Campus. Die Franzosen, letztes Jahr erst im Finale am FC Barcelona gescheitert, haben mit Sara Däbritz, Laura Benkarth und Dzsenifer Marozsán drei (ehemalige) Nationalspielerinnen in ihren Reihen, die man auch beim FC Bayern bestens kennt.


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Und auch sonst liest sich der Kader von Olympique Lyon wie das Who-is-Who im Frauenfußball: Wendie Renard, seit 2006 im Verein, ist beispielsweise achtfache Champions League-Siegerin. Der französische Serienmeister hat mit Amel Majri (seit 2010), Eugénie Le Sommer (seit 2010) oder Ada Hegerberg (seit 2014) weitere Stammspielerinnen über Jahre im Verein halten können. Zahlen, die man bei anderen Vereinen vergeblich sucht.

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Zahlen, die ein Beleg für Kontinuität aber auch für die immensen finanziellen Möglichkeiten der Franzosen sind. Mit Michelle Kang hat „OL“ erst kürzlich eine Anteilseignerin dazu gewonnen, die sich auch beim US-amerikanischen Fußballverband mit einem großzügigen Investment einbringt.

FCB-Trainer Straus mit großer Rotation: Grohs gibt Comeback

Im Vergleich zum 3:1-Heimsieg vergangene Woche gegen den VfL Wolfsburg tauschte FC Bayern-Trainer Alexander Straus sein Team auf sechs Positionen. Lediglich Magdalena Eriksson, Giulia Gwinn, Sarah Zadrazil, Klara Bühl und Pernille Harder starteten erneut. Im Tor feierte Mala Grohs nach Krebserkrankung das Comeback für die erste Mannschaft, Arianna Caruso gab ihr sehnsüchtig erwartetes Startelf-Debüt.

Der Norweger wurde nach Informationen von Miasanrot dazu gezwungen, das Team großflächig zu verändern. Einige Spielerinnen hatten mindestens kleinere, teils sogar größere Probleme, die Straus mit einem langen Einsatz nicht verschlimmern wollte.

Gäste-Trainer Joe Montemurro ließ seine Elf wie gewohnt offensiv antreten: Mit Kadidiatou Diani und Tabitha Chawinga setzte Lyon auf schnelle Flügelspieler, im Mittelfeld sollte Marozsan für Ordnung im Spielaufbau sorgen. Für Sara Däbritz und Laura Benkarth blieb vorerst nur der Platz auf der Auswechselbank.

FC Bayern und Lyon mit verhaltenem Beginn

Der FCB, seit zehn Champions League-Heimspielen in Folge unbesiegt, hatte nach zwei Minuten durch Pernille Harder den ersten gefährlichen Durchbruch über die linke Seite. Lyon hingegen kam in der sechsten Minute zum ersten Abschluss, der allerdings von der umsichtigen FCB-Defensive geblockt wurde.

Wenige Zeigerumdrehungen später hallten laute Schreie durch den Campus. Nach einem Foul von Dumornay krümmte sich Giulia Gwinn vor Schmerzen. Für die Rechtsverteidigerin ging es nach längerer Verletzungspause zunächst weiter.

Die Anfangsviertelstunde war geprägt vom gegenseitigen Respekt der beiden Teams. Man spürte förmlich die Anspannung und das Vorhaben, zunächst keine Fehler im eigenen Spiel zu produzieren. Klare Chancen waren folglich Mangelware, den Bayern gelang durch Caruso und Zadrazil lediglich Torannäherungen aus der Distanz.

Die bisher beste Chance der Partie erspielten sich die Münchnerinnen über die linke Seite, als Klara Bühl im Dribbling Ellie Carpenter stehen ließ und knapp das Tor von Christiane Endler verfehlte.

Nach gut zwanzig Minuten kam Lyon zu den ersten gefährlichen Aktionen als Dumornay nach einem FCB-Konter ein Abstimmungsproblem zwischen Sembrant und Eriksson ausnutzen konnte und erst im letzten Moment von der Schwedin geblockt werden konnte. Die darauffolgende Ecke brachte die erste Kopfball-Chance für Renard, die das Spielgerät jedoch über das Tor beförderte.

Auffällig in der ersten halben Stunde: Der FC Bayern verteilte die Rollen im zentralen Mittelfeld etwas unerwartet. Caruso forderte aus der tieferen Position den Ball, Zadrazil schon höher. Im Vergleich zu letzten Spielen eine deutlich offensivere Positionierung der Österreicherin.

Den Spielaufbau aus der Viererkette heraus teilten sich die beiden Innenverteidiger Sembrant und Eriksson. Eine Rolle, die sonst mehrheitlich der auf der Bank sitzenden Glódis Viggósdóttir zukommt.

Auch die Startelf-Nominierung von Lea Schüller hatte Einfluss auf die Struktur des Bayern-Spiels. Schüller positionierte sich klarer als Mittelstürmerin, Jovana Damnjanovic interpretierte ihre Rolle zuletzt eher „schwimmend“, d.h. sie wich mehr auf die Außenbahnen oder sogar auf die Achter- oder Zehnerposition aus, damit Harder etwas offensiver agieren konnte.

Sembrant patzt, Grohs hält Lyon-Elfmeter: Rückstand zur Pause

Aus dem Nichts fiel das Führungstor für die Französinnen. Einen langen Ball von Sembrant erreichte Harder nicht, den Rebound konnte wiederum Sembrant im Duell mit Chawinga nicht klären, so dass die malawische Nationalspielerin alleine auf Mala Grohs zulaufen konnte. Eriksson konnte in dieser 35. Minute den Raum in der Zentrale nicht mehr schließen. Die Bayern-Defensive wirkte in der Folge etwas wackelig, Lyon kam im Bayern-Strafraum zu einigen gefährlichen Ballaktionen.

Kurz vor der Halbzeitspause der nächster Schreckmoment für die Bayern Frauen: Ellie Carpenter wurde im Zweikampf mit Sarah Zadrazil zwar getroffen allerdings deutlich nachdem der Ball von der Australierin gespielt wurde. Lindsey Heaps trat an, visierte das rechte Ecke und.. scheiterte. Zwar mit einem Rückstand aber mit dem positivem Momentum ging es in die Halbzeitpause.

Den Bayern-Frauen fehlt die defensive Abstimmung, Lyon erhöht

Personell unverändert starteten beide Teams in die zweiten 45 Minuten. Nach einem Ballgewinn hatte Klara Bühl schon nach wenigen Augenblickern die große Chance zum Ausgleich, die Nationalspielerin traf das Spielgerät allerdings nicht richtig.

Die Bayern Frauen erspielten sich in der Folge den ein oder anderen Freistoß, die Flanken stellten aber die Lyon-Defensive rund um Renard nicht vor Probleme. Generell schienen hohe Bälle an diesem Dienstagabend nicht als das Allerheilmittel, die besten Chancen hatten die Münchnerinnen wenn sie die Lyon-Defensive schnell über die Außenbahnen bespielen konnten.

Dies gelang den Gästen mit zunehmender Spieldauer immer besser. Gerade Diani auf der rechten Außenbahn konnte sich immer besser ins Spiel einbringen. Nach gut einer Stunde fiel die Vorentscheidung in diesem Viertelfinal-Hinspiel: Einen langen Ball von Renard bekam die FC Bayern-Defensive nicht verteidigt, Eriksson und Sembrant orientieren sich beide zum Ball, Hansen konnte Heaps nicht vom Spielgerät trennen, die die völlig freie Dumornay fand. Ein Tor, das viel zu einfach fiel.

Alexander Straus brachte frische Kräfte doch die Bayern taten sich gegen die physisch präsente und abgeklärte Lyon-Abwehr weiterhin schwer. Wenn der FCB keinen Raum hatte, war beinahe kein Durchkommen.

Nach einer guten Kombination über Damnjanovic und Bühl kam Harder im Strafraum an den Ball, kam gegen Renard allerdings nicht zum Abschluss. Der FC Bayern wurde in der Folge einzig durch Klara Bühl gefährlich. Die deutsche Nationalspielerin versuchte gegen Carpenter immer wieder den Durchbruch, ihre Hereingaben fanden allerdings keine Mitspielerin.

Mit Alara Sehitler zog Straus spät seine letzte Patrone. Sarah Zadrazil wechselte in die Innenverteidiung, der FCB spielte fortan in einer Dreierkete. Am Ergebnis änderte die Umstellung nichts mehr.

Die Wochen der Wahrheit für die FC Bayern Frauen

Nach dieser Entäuschung steht für die FC Bayern Frauen bereits am kommenden Samstag die nächste Aufgabe an. Im DFB-Pokal Halbfinale trifft man zuhause auf die TSG Hoffenheim. Anpfiff am FC Bayern Campus ist um 14.00 Uhr. Am Sonntag wird dann im Nordderby zwischen Zweitligist Hamburger SV und Werder Bremen der mögliche Final-Gegner ermittelt.

Nach dem Rückspiel in Lyon (26. März, 18.45 Uhr) geht es dann in der Bundesliga mit den Spielen gegen Leverkusen, Frankfurt und Freiburg in die entscheidene Phase der Saison. Die FC Bayern Frauen haben also weiterhin alle Trümpfe in der Hand, erneut eine historische Saison zu spielen.

Die Statistiken zum Spiel FC Bayern gegen Lyon

Tore: 0:1 Chawinga (35.), 0:2 Dumornay (63.)Gelbe Karten: Zadrazil (45.+4)

Aufstellung FC Bayern: Grohs – Gwinn, Eriksson, Sembrant (90. Sehitler), Hansen (72. Simon) – Zadrazil, Caruso (72. Lohmann), Bühl, Harder, Dallmann (63. Damnjanovic) – Schüller (72. Tanikawa)

Aufstellung Olympique Lyon: Endler – Bacha, Renard, Gilles, Carpenter – Marozsán (72. Majri), Heaps, Egurrola – Diani (88. Le Sommer), Dumornay, Chawinga (72. Hederberg)

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