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·01 de abril de 2025
Das db24-Interview mit Christian Werner: "Jetzt holen wir uns die verlorenen Punkte gegen Cottbus zurück!"

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·01 de abril de 2025
Als Dr. Christian Werner (43) unmittelbar nach dem 0:1 in Osnabrück in die Mixedzone im Stadion an der Bremer Brücke kam, hatte er verständlicherweise keine gute Laune. Der 1860-Geschäftsführer spricht über den Rückschlag, aber auch in das in ihn gesetzte Vertrauen. Das db24-Interview:
db24: Die März-Serie ist gerissen: Der Löwe verliert mit 0:1 in Osnabrück. Herr Dr. Werner, warum?
CHRISTIAN WERNER: Der Auftritt von uns war ok, aber es reicht halt nicht. Ich bin mit unserer Leistung nicht zufrieden. Auswärts in Osnabrück erwarte ich mir eine andere Konsequenz und Überzeugung. Vor allem wenn man vorne, so wie wir, die Chancen auch hat - und hinten darf man den Fehler eben nicht machen. In der Situation, in der wir sind, darf dir so ein Spiel nicht passieren.
db24: Es war nicht zu erwarten, dass 1860 trotz der positiven Serie zuletzt von Sieg zu Sieg eilt…
Lieber spiele ich dreckig und hole Punkte. Die ganze Spielstatistik mit Ballbesitz bringt dich nicht weiter, wenn du am Ende ohne Punkte heimfährst. In der Dritten Liga gibt es keinen Schönheitspreis! Wir brauchen jeden Punkt - egal wie. Das ist der Ansatz für die kommenden Spiele!
db24: Besonders ärgerlich dürfte aus Ihrer Sicht die Szene in der 29. Minute gewesen sein, als Lukas Reich im Strafraum zu Boden ging, der fällige Elfmeterpfiff aber ausblieb…
Meine erste Reaktion auf der Pressetribüne war - und ich saß rund 60 Meter Luftlinie entfernt: Elfmeter! Ich habe mir hinterher die Fernsehbilder angesehen und fühlte mich leider bestätigt. Es ist leider die nächste Fehlentscheidung, die uns die Chance auf ein besseres Ergebnis kostet. Klar, die Schiedsrichter sind auch nur Menschen und keine Maschinen, aber wir sind als 1860 München in dieser Saison keine Profiteure der Schiedsrichter-Entscheidungen. Das muss man auch deutlich aussprechen dürfen. Schon im Hinspiel wurde gegen uns ein Elfmeter gepfiffen, der bei genauerer Betrachtung keiner war. Ich kann nur an die Schiedsrichter im Saison-Endspurt appellieren: Es geht um die Existenzen der Vereine, es geht um Arbeitsplätze - keiner ist fehlerlos, aber bei solchen Szenen wie dieser in Osnabrück kann es nur eine Entscheidung geben - Elfmeter!
db24: Reich hatte noch eine zweite Szene, die leider spielentscheidend war: Aus seinem Rückpass resultierte das frühe 0:1…
Das gehört leider zu einer Entwicklung eines jungen Spielers dazu. Lukas Reich macht das Tor gegen Unterhaching, da feiern wir ihn und nach so einem individuellen Fehler stehen wir trotzdem zusammen. Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen.
db24: Wird der Rückschlag die Löwen im Abstiegskampf zurückwerfen?
Nein, auf gar keinen Fall! Die Mannschaft ist gefestigt und gesettelt. Jetzt holen wir uns eben zu Hause gegen Energie Cottbus die verlorenen Punkte zurück. Wir sollten uns aber davon freimachen, ständig auf die Tabelle zu blicken. Wir sind trotzdem in der Luxussituation, dass wir nur noch zwei oder drei Siege brauchen, um alles klar zu machen. Wir müssen jetzt im Heimspiel wieder den Bock umstoßen und das Ding ziehen, auch wenn das ungleich schwerer wird. Wir haben jetzt noch acht Spiele, in denen 24 Punkte zu vergeben sind. Wir müssen mindestens unsere sieben Punkte holen, vielleicht sogar neun.
db24: Der 1860-Beirat hat in der vergangenen Woche Ihren Geschäftsführer-Vertrag vorzeitig verlängert - und das Besondere daran: Es war eine einstimmige Entscheidung…
Das ist ein super Zeichen! Es geht bei den Löwen nur in die richtige Richtung, wenn beide Gesellschafter zusammenarbeiten. Für mich war es extrem wichtig, dass beide Gesellschafter mit mir verlängern wollten. Ich sehe das auch als Anerkennung für meine Arbeit. Das erfüllt mich auch ein wenig mit Stolz. Das ist wichtig in dieser schwierigen Phase. Das nehme ich als Vertrauensvorschuss wahr. Ich werde alles investieren, was ich machen kann, um das zurück zu bezahlen. Ich sehe das als klaren Arbeitsauftrag, jetzt noch mehr Gas zu geben, sowohl diese Saison die Klasse zu halten und in der nächsten Saison noch ehrgeiziger bei der Definition von Zielen zu sein.
db24: Die Löwen-Fans haben sich im Stadion an der Bremer Brücke vorbildlich benommen, war eigentlich nur positiv…
Das ist der absolute Wahnsinn. Wir haben 1.400 Fans, die sich diese Reise, diese Strapazen mit ihrer Fahrt quer durch Deutschland antun. Nach dem Spiel hatten wir vor der Kurve ein richtig gutes Gefühl, unsere Fans haben auch gesehen, dass die Mannschaft alles gegeben hat. Dieser Support sollte auch ein Ansporn für die nächsten Wochen sein.