MillernTon
·19 de março de 2025
Ein 0:0 der mauen Sorte

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·19 de março de 2025
Beim Testspiel des FC St. Pauli gegen Hertha BSC passierte wenig vor den Toren, dafür feierte der FCSP aber die Rückkehr von zwei Langzeitverletzten.(Titelfoto: Imago Images/Contrast/via OneFootball)
Headlines sollen ja catchy sein, zum Lesen des Artikels animieren. Das Testspiel zwischen dem FC St. Pauli und Hertha BSC bot aber keine solche Headline, so ehrlich muss man sein. Einen Spielbericht gibt es hier trotzdem, eh klar.
Wie vor der Partie angekündigt, wurde die Startaufstellung des FC St. Pauli mächtig durcheinandergewürfelt. Mit Nikola Vasilj, Jackson Irvine, Danel Sinani, Abdoulie Ceesay und Elias Saad fehlten fünf Spieler, weil sie mit ihren Nationalteams unterwegs waren. Karol Mets, Morgan Guilavogui und Simon Zoller fehlten verletzungsbedingt. Zudem verzichtete FCSP-Coach Alexander Blessin auf Eric Smith, der über Probleme an der Patellasehne klagte. Auch Siebe Van der Heyden fehlte. Der einzige U23-Spieler im Kader war Romeo Aigbekaen. Der Rest wurde abends beim Pflichtspiel gegen Teutonia Ottensen benötigt. Aigbekaen war aber mit an Bord, weil er in der U23 aufgrund einer Gelbsperre nicht hätte spielen dürfen. Auch drei U19-Spieler war mit dabei.
In der ersten Halbzeit sah die Elf des FC St. Pauli wie folgt aus: Im Tor stand Ben Voll. Die Dreier-Innenverteidigung besetzten Adam Dźwigała, Hauke Wahl (Kapitän) und Lars Ritzka. Im defensiven Mittelfeld agierten Carlo Boukhalfa und Rückkehrer Connor Metcalfe. Die Außenbahnen besetzten Philipp Treu und Fin Stevens, vor ihnen agierten Scott Banks und Noah Weißhaupt. Im Sturmzentrum startete Johannes Eggestein.
Das Spiel startete recht vielversprechend: In der vierten Minute gab es den ersten Abschluss des FC St. Pauli. Fin Stevens schloss aus halbrechter Position vor dem Strafraum ab, der Ball sauste am linken Winkel vorbei. In der Folge waren Strafraumszenen aber Mangelware. In der 12. Minute schaffte es Hertha BSC, die erste Pressinglinie des FC St. Pauli zu durchbrechen. Metcalfe attackiert Sechser Demme am Hertha-Strafraum, die Berliner konnten das dann aber lösen, sodass im Zentrum richtig viel Platz war. Den nutzte der Zweitligist, doch beim Pass von der linken Außenbahn ins Zentrum zu Niederlechner stand dieser wohl im Abseits. Entsprechend zählte der Treffer des Routiniers nicht.
Das war es dann aber auch wirklich mit spannenden Torraumszenen für eine längere Zeit. Es passierte seeeeehr wenig vor den beiden Toren. Der FC St. Pauli zog sich im Pressing etwas tiefer zurück, folglich hatten die Hertha-Spieler viel Ballbesitz, konnten damit aber nur ganz wenig anfangen. In der 29. Minute wurde es dann mal wieder etwas gefährlicher, als Hertha einen Banks-Freistoß nicht richtig geklärt bekam und Dźwigała blank vor dem Tor aufzutauchen drohte (dass ich diese Szene überhaupt erwähne, zeugt von der Ereignislosigkeit).
Auch Hertha konnte durch Standardsituationen zumindest leichte Gefahr erzeugen. Ben Voll war aber zweimal hellwach und konnte die Flanken verteidigen. Die wohl beste Gelegenheit des ersten Abschnitts hatte dann Connor Metcalfe, der in der 37. Minute nach einem Eckball relativ frei zum Kopfball kam, diesen aber knapp neben das Tor setzte. Das war es. Und es war nicht viel. Der Kommentator des YouTube-Livestreams gab zwar sein Bestes, um dem Spiel eine gewisse Klasse zuzuschreiben, die Wort-Bild-Schere war aber einfach gewaltig. Alexander Blessin erklärte nach Abpfiff: „In der ersten Halbzeit hatten wir wenig Tiefgang, wenige Tiefenläufe und haben nicht viele Möglichkeiten gesehen und viele Ballverluste gehabt.“
Sowieso war auf dem Platz eher wenig los, auch in Sachen Intensität. Das erklärte auch Blessin nach im Nachgang: „In der ersten Halbzeit fand ich es zu Freundschaftsspiel-mäßig. Da sind wir nicht in die Zweikämpfe reingegangen.“Spannender war da schon das Geschehen abseits des Spielfelds. Über die Außenmikrofone waren deutlich „Schei* St. Pauli“-Rufe zu hören. Außenreporter Thees U. berichtete, dass der mit rund 300 Personen gut gefüllte FCSP-Fanbereich mit „Alerta, Alerta – alle hassen Hertha“ antwortete.
Zur zweiten Halbzeit wechselte der FC St. Pauli dann kräftig durch: Voll, Dźwigała, Ritzka, Boukhalfa und Banks blieben auf dem Platz. Mit David Nemeth, Manos Saliakas, Robert Wagner, Erik Ahlstrand (auf der Linksverteidiger-Position), Andreas Albers und Dapo Afolayan kamen sechs neue Spieler hinein. Am Spiel änderte sich eher wenig. Der FC St. Pauli hatte weiterhin bessere Offensivaktionen, diese waren aber arg limitiert. Eine Hereingabe von Afolayan verpasste Banks per Kopf nur knapp, den zweiten Ball setzte Wagner dann knapp neben das Tor (54.).
Kurz danach gerieten Afolayan und Gegenspieler Linus Gechter nach einem Zweikampf aneinander und zumindest hart geführte Zweikämpfe gegen Afolayan waren dann so etwas wie ein roter Faden, der sich durch den zweiten Abschnitt zog. Der offensive Außenbahnspieler wurde gleich mehrfach gefoult, musste er aber auch, weil er der klar offensivgefährlichste Akteur auf dem Platz war. Doch seine Zuspiele ins Zentrum fanden leider oft keine Abnehmer. Nach rund einer Stunde war auch für Banks, Boukhalfa und Ritzka Feierabend. Romeo Aigbekaen und die beiden U19-Spieler Nick Schmidt und Jamal Jonischkeit kamen hinein. Später kam mit Tim Hoffmann (für Dźwigała) noch ein dritter U19-Spieler hinzu.
Doch das Wort Offensivgefahr und diese Partie, sie passen nicht zusammen. Erst in der 76. Minute wurde es wieder torgefährlich: Ein langer Ball wurde irgendwie von Aigbekaen behauptet (Blessin lobte seinen Tiefgang und erklärte: „Er macht Lust auf mehr“), Albers nahm diesen auf, schoss dann aber unter Bedrängnis aus rund 15 Metern links am Tor vorbei. Auch auf der Gegenseite wurde dann zumindest nochmal ein Eingreifen von FCSP-Torhüter Voll nötig, als ein Hertha-Spieler (ich tippe darauf, dass das Selim Telib war) nach einem Fehler der FCSP-Hintermannschaft frei vor dem Kasten auftauchte (87.). Zwei Minuten später schickte Afolayan mit einem feinen Außenrist-Pass Mitspieler Albers auf die Reise, dessen Querpass Hertha-Torhüter Gersbeck aber verhindern konnte.
So blieb es beim einzigen Ergebnis, das diese Partie verdient hat. Doch auch wenn dieses 0:0 sicher nicht die höchstmögliche Verzückung auslöst auf Seiten des FC St. Pauli, so ist dieser Test doch sehr wichtig gewesen. Weil unter anderem Connor Metcalfe und Robert Wagner nach jeweils langer Pause wieder ein wenig in Wettkampf-Modus kamen. Beide haben, wie wohl auch alle anderen Spieler des FC St. Pauli (auch wenn bei Dźwigała „die Wade zugemacht“ hat, wie Blessin erklärte und weswegen er früher als geplant raus musste), den Test gegen Hertha BSC schadlos überstanden.Das Fazit von Alexander Blessin: „Das Beste ist, dass sich keiner verletzt hat.„
// Tim
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