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·31. März 2025
Bielefelds Vorbilder: Drei Drittligisten standen im Finale

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·31. März 2025
Ganz Bielefeld träumt von der nächsten Sensation – doch nun wartet im DFB-Pokal-Halbfinale (Dienstag, 20.45 Uhr/ARD und Sky) mit Bayer Leverkusen der amtierende Deutsche Meister und Titelverteidiger. Einzigartig wäre der Finaleinzug der Ostwestfalen aber nicht – in der Geschichte des DFB-Pokals stießen mehrere Drittligisten bis ins Finale vor. Der SID-Überblick:
Hertha BSC II (1993): Damals passiert etwas, das heute in dieser Form unmöglich wäre. Seit 2008 sind zweite Mannschaften im Pokal nicht mehr zugelassen, 1993 aber marschiert eine von ihnen sogar bis ins Finale. Durch Siege über die SGK Heidelberg, den VfB Leipzig, Titelverteidiger Hannover 96, den 1. FC Nürnberg und den Chemnitzer FC gelingt ausgerechnet den Amateuren von Hertha BSC das, wonach die Profis bis heute lechzen: Ein Heimspiel im Pokalfinale zu bestreiten, das seit 1985 immer im Olympiastadion in Berlin ausgetragen wird. Auch im Endspiel gegen Bayer Leverkusen hält das Team um den späteren Vize-Weltmeister Carsten Ramelow gut mit, verliert aber nach großem Kampf mit 0:1.
Energie Cottbus (1997): Mitte der 1990er-Jahre starten die Cottbuser im Amateurbereich des deutschen Fußballs eine legendäre Serie: Über 50 Pflichtspiele am Stück bleibt der Drittligist mit Trainer Eduard Geyer ungeschlagen, auch im Pokal ist der spätere Zweitligaaufsteiger nicht zu bremsen. Mit dem FC St. Pauli und dem Karlsruher SC wirft Energie zwei Erstligisten aus dem Wettbewerb und scheitert erst im Finale am VfB Stuttgart. Ein gewisser Joachim Löw auf der Trainerbank und das „magische Dreieck“ um den genialen Krassimir Balakow sind dann doch eine Nummer zu groß – zwei Treffer von Giovane Elber begraben die Pokalträume der Lausitzer.
Union Berlin (2001): 22 Jahre bevor sich die Köpenicker völlig überraschend für die Champions League qualifizieren, sorgt Union auch im Pokal für eine echte Sensation. Der drittklassige Regionalligist marschiert durch den Wettbewerb, die Alte Försterei wird zur Festung und erst der stadtinterne Wechsel ins Olympiastadion kann den Siegeszug aufhalten. Schalke 04, das sich gut erholt von der dramatisch verlorenen „Vier-Minuten-Meisterschaft“ in der Vorwoche zeigt, lässt dank zweier Treffer von Jörg Böhme beim 2:0-Erfolg nichts anbrennen.
Foto © IMAGO / Noah Wedel/SID/IMAGO/Noah Wedel