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·13. März 2025
#SGEAJA Feels like 2022?

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·13. März 2025
Es geistert der Vergleich mit dem furiosen Frühling 2022, der im Finale von Sevilla und dem sensationellen Gewinn der Europaleague gipfelte, durch den Stadtwald. Der ein oder andere erhofft sich eine ähnliche Dynamik in diesem Jahr: Flutlicht an. Europacup-Atmosphäre an. Magische Nacht an. Viertelfinale buchen und “on Fire” für den Rest der Saison. Herrlich, wenn es so einfach ginge! Geht‘s aber leider nicht. Natürlich wäre ein Weiterkommen wunderbar. Es könnte Kräfte freisetzen und würde definitiv für Euphorie sorgen und den Fokus von den zuletzt tristen Auftritten in der Liga auf unseren Lieblingswettbewerb verschieben.
Womit wir beim Vergleich zum Jahr 2022 wären. Die Situation vorm Achtelfinal-Rückspiel war folgende: Genau wie in Amsterdam hatten wir das Hinspiel bei Betis Sevilla mit 2:1 gewonnen. Vor dem Rückspiel, am 17.03.2022, waren bereits 26 Bundesligapartien absolviert. Wir hatten am vorangegangen Wochenende den VFL Bochum geschlagen und rangierten mit 37 Punkten, im Niemandsland, auf Rang 9, 7 Punkte auf den ersten EL-Platz. Die Chancen in der Liga einen Europacupplatz zu erreichen also schon zu diesem Zeitpunkt überschaubar. Das 1:1 durch Hinti in der 120. Minute Initialzündung und Beginn des von dort an knapp zwei Monate andauernden Rauschs. Die Aufmerksamkeit nun nur noch bei der Europaleague. In den acht Bundesligapartien, die man lästigerweise noch absolvieren musste, holte man exakt 5 Zähler. Ist alles gut gegangen, wie wir wissen. Man hätte aber eben auch als Tabellenelfter mit leeren Händen aus Sevilla zurückkommen können.
Womit wir beim großen Unterschied zum Jahr 2022 wären: Die Situation in diesem Jahr natürlich anders: 25 Spiele gespielt, Platz 4 und die Möglichkeit aus eigener Kraft in die CL einzuziehen, weshalb es sich verbieten würde den Fokus ausschließlich auf die EL zu verschieben. Die Chance über die Liga Historisches zu erreichen, indem man in die Champions League einzieht, ist schlicht zu groß.
Wenn es gelingt eine ähnlich reife und couragierte Leistung wie in Amsterdam auf den Platz zu bringen, kann dieses Spiel wieder als Initialzündung dienen. Als Initialzündung alle Kräfte zu bündeln und das zweifellos höhere Potential als 2022 zu entfalten, um in beiden Wettbewerben das Bestmögliche herauszuholen.
Ein Vergleich mit dem Jahr 2022 ist, meines Erachtens, trotz einiger Parallelen, ohnehin nicht wirklich angebracht. Eine Magie, wie sie sich in jenen Frühlingswochen entfaltete und die es möglich machte, dass (so abgedroschen es klingt) das Ganze so viel mehr war als seine einzelnen Teile, kann nicht auf Knopfdruck reproduziert werden und sollte auch nicht herbeigeredet werden. Vielmehr ist es an unserem jetzigen Team an seine, zweifellos vorhandene, Stärke zu glauben und seinen eigene Geschichte zu schreiben.
Collins gesperrt. Koch wohl zurück. Theate noch fraglich. Mein Tipp für die Aufstellung:
Es gilt sich fürs tolle Hinspiel zu belohnen. Auf eine stimmungsvolle Europapokalnacht!
Titelbild: Alexander Hassenstein (Getty Images)