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·18 December 2024
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Die Frauen des VfL Wolfsburg verabschieden sich mit einer Niederlage aus dem Kalenderjahr 2024. Gegen die UWCL-Rekordsiegerinnen aus Lyon mussten sich die Wölfinnen in einer ausgeglichenen Partie am Ende mit 0:1 geschlagen geben. Dennoch zeigten sich die Protagonistinnen zufrieden mit ihrer Leistung. Wir haben die Stimmen von Kapitänin Alexandra Popp, Debütantin Anneke Borbe und Cheftrainer Tommy Stroot für euch zusammengefasst (via WölfeTV)
Cheftrainer Tommy Stroot kündigte bereits vor dem letzten Gruppenspiel gegen Olympique Lyon an, dass er auf vielen Positionen durchrotieren wird. So nahm der Niederländer im Vergleich zum Bundesliga-Spiel gegen Bremen acht Änderungen vor. Davon betroffen war auch die Torhüterinnen-Position, wo Anneke Borbe für Merle Frohms zwischen den Pfosten stand. "Ich bin unfassbar dankbar, dass ich heute das Erlebnis haben durfte. Es hat sich gut angefühlt, auf dem Platz zu stehen und mit der Mannschaft hier zu fighten", erklärte die Champions-League-Debütantin Borbe nach Abpfiff. Fast hätte die 24-jährige Torfrau auch die weiße Weste wahren können, doch in der 81. Minute gelang Danielle van de Donk trickreich der Siegtreffer: "Es ist natürlich ärgerlich. Wir haben in diesem Spiel so gekämpft als Mannschaft, dass wir es auch verdient hätten hier, ohne Gegentor rauszugehen. Letztendlich zieht sie [Danielle van de Donk] den gut hinterm Standbein rum", resümierte Borbe.
"Wir haben eine engagierte Leistung gesehen, natürlich auch mit dem ein oder anderen Wechsel drin. Ich bin ein Stück weit stolz, weil es auch unsere Entwicklung zeigt", so Stroot. Im Hinspiel, das Lyon mit 2:0 gewann, habe sein Team "weniger Momente und Kontrolle" gehabt als im Rückspiel. "Am Ende ist es bitter zu verlieren. Aber die Art und Weise gefällt uns sehr, sehr gut", fügte Tommy Stroot hinzu. Seine Mannschaft habe vieles richtig gemacht und Bälle gut erobert. In puncto Umschaltsituationen und Phasen des Ballbesitzes sieht Stroot noch Verbesserungspotenzial, die der VfL noch konsequenter ausspielen könnte.
Alexandra Popp absolvierte gegen Lyon ihr 350. Pflichtspiel für den VfL Wolfsburg / Eurasia Sport Images/GettyImages
Kapitänin Alexandre Popp zeigte sich mit der Leistung ihres Teams zufrieden: "Im Großen und Ganzen haben wir ein ordentliches Spiel abgeliefert. Gerade in der Defensive standen wir sehr gut und haben extrem wenig zugelassen". Das Gegentor betitelte die 33-Jährige als "ärgerlich". Die Wölfinnen seien selbst "zu der ein oder anderen Halbchance" gekommen. Allerdings habe ihnen "ein bisschen der Mut gefehlt", so Popp. Das Spiel war für die langjährige Kapitänin der DFB-Frauen auch aus einem anderen Aspekt ein ganz besonderes: Es war ihr 350. Pflichtspiel für den VfL Wolfsburg. "Die Jahre, die ich beim VfL Wolfsburg hinter mich gebracht habe, sprechen für die Zahl, die heute in der Statistik steht", sagte Popp über diesen Meilenstein.
Nach dem letzten Spiel des Jahres zieht Popp folgendes Fazit zur Hinrunde der Saison 2024/25: "In der Liga hätten wir uns das mit dem Spiel gegen Leverkusen ein Stück weit anders vorgestellt. Dann wären wir noch besser dagestanden. Das ist Meckern auf hohem Niveau, aber das ist unser Anspruch. Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Dadurch, dass wir zu Beginn nicht konstant in die Saison gestartet sind. Ich glaube, das lässt ganz, ganz viel hoffen auf mehr." Die Winterpause möchte Alexandra Popp jetzt nutzen, um das für sie emotionale Jahr Revue passieren zu lassen und dann geht es wieder "mit voller Kraft voraus".
Tommy Stroot sei sich bewusst gewesen, dass die Hinrunde ein "herausforderndes halbes Jahr" werden wird. Das läge einerseits an dem "hierarchischen Umbruch" der Mannschaft: "Führungsspielerinnen haben uns verlassen, deswegen mussten wir ein bisschen was umstellen und uns am Anfang der Saison finden." Das Hinrundenspiel gegen den FC Bayern München sieht Stroot als "Schlüsselspiel", woraus sich die Wölfinnen in einen Flow spielen konnten. In der UWCL hat der VfL das Viertelfinale erreicht. "In den zwei Lyon- und Rom-Spielen sieht man genau, was in der Zwischenzeit passiert ist - dass wir uns stabilisiert und in vielen Bereichen stark verbessert haben. Wir haben mit der gesamten Gruppe Steps gemacht, was mich extrem freut zu sehen", schloss Stroot ab.
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