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·19 de abril de 2025
"Fast schon utopisch": SV Sandhausen kaum noch zu retten

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Das war es dann wohl für den SV Sandhausen. Nach dem 0:2 gegen Rot-Weiss Essen, der siebten Niederlage in Folge, liegen die Kurpfälzer nun schon sieben Punkte hinter dem rettenden Ufer – bei nur noch vier Spielen. Entsprechend realistisch ordneten die Beteiligten die Chancen auf den Klassenerhalt ein.
Torhüter Nikolai Rehnen brachte es nach der Partie auf den Punkt: "Wir haben verdient verloren – wieder mal", sagte er bei "MagentaSport" und ärgerte sich – auch das war nichts Neues beim SVS in den letzten Wochen – über "unfassbar einfache Gegentore". Und auf der anderen Seite "waren wir nicht zwingend genug", so der Keeper, der erstmals seit dem 22. Spieltag wieder von Anfang an ran durfte. "Wenn wir mal eine Chance haben, was echt selten vorkommt, machen wir sie nicht rein. Dann ist es auch schwer, so ein Spiel zu gewinnen", hielt Rehnen sichtlich enttäuscht fest. Die Frage, ob jeder in der Mannschaft alles gegeben hatte, um die Niederlage zu verhindern, musste der 28-Jährige offen und ehrlich mit "Nein" beantworten.
Dem konnte auch Trainer Dennis Diekmeier nicht widersprechen: "Er hat schon teilweise Recht, weil im Abstiegskampf brauchst du Mentalität und den Willen, in der Liga zu bleiben. Du musst probieren, das Tor zu verteidigen und in gewissen Sachen mal auch ein bisschen clever sein, vielleicht ein taktisches Foul ziehen." Doch wie die Tore in den letzten Wochen gefallen sind, "das ist kein Abstiegskampf, wenn man ehrlich ist", schimpfte Diekmeier.
Auch bei den Gegentoren im Duell mit Essen fehlte dem 35-Jährigen "ein bisschen dieser Wille, die Mentalität, das Tor zu verteidigen. Das darf nicht sein im Abstiegskampf, ganz klar." Insbesondere das 0:2, als Eitschberger völlig unbedrängt einnetzen konnte, dürfe "niemals passieren", schimpfte der Ex-Profi und sprach davon, dass die Niederlage "brutal" sei. "Wir hatten es als Endspiel ausgerufen und wollten unbedingt gewinnen." Das nicht geschafft zu haben, tue "sehr weh", es sei emotional für ihn. "Ich bin mit dem Verein sehr verbunden."
Schon seit elf Spielen ist der SVS sieglos, holte dabei nur einen Punkt und verlor die letzten sieben (!) Partien in Serie. Weil Stuttgart II am späten Nachmittag gegen Verl 1:1 gespielt hat, ist der Rückstand auf das rettende Ufer auf sieben Punkte angewachsen. Sollte Mannheim am Sonntag gegen Hannover gewinnen, wären es neun Zähler. Die Chance, den Abstieg angesichts dieser Hypothek in den verbleibenden vier Partien noch abzuwenden, bezeichnete Rehnen als "fast schon utopisch". Bereits am nächsten Spieltag könnte der Gang in die Viertklassigkeit besiegelt sein. Auch bei Diekmeier schwindet allmählich die Hoffnung: "Wir sind ja auch nicht blöd, können die Tabelle lesen. Da muss man schon ein bisschen realistisch sein."
Und dennoch: "Wir sind es den Fans schuldig, dass wir uns bis zum Ende reinhauen und es irgendwie noch versuchen, die letzte Spiele gut zu gestalten. Damit wir den Fans – wenn man überhaupt davon sprechen kann – noch etwas zurückgeben können", meinte Rehnen. Dass die Anhänger die Mannschaft in den ersten zehn Minuten mit einem Boykott abgestraft und das Stadion direkt nach Spielende verlassen hatten, bezeichnete der Keeper als "absolut verständlich".
Über die ganze Saison hätten die Anhänger das Team "immer top unterstützt. Da müssen wir auch irgendwann mal in Vorleistung gehen und ein bisschen was zurückzahlen. Deswegen sind wir überhaupt nicht in der Situation, darüber zu sprechen." Dass die Fans sauer sind, sei daher nachzuvollziehen. Dass bei Dynamo Dresden am nächsten Samstag unbedingt ein Sieg her muss, um die Mini-Chance auf den Klassenerhalt zu wahren, steht ebenfalls außer Frage. Neben Jeremias Lorch, der Gelb-Rot gesehen hat, wird dann allerdings auch Emmanuel Iwe (fünfte gelbe Karte) fehlen.