"Brauchen auch die Ergebnisse der anderen Teams!": Klappt´s mit dem Giesinger Wunder? | OneFootball

Es sind bewegende Tage an der Grünwalder Straße 114: Erst erreichte uns am Sonntag die Nachricht vom Tode von Kulttrainer Werner Lorant, der in einem Wasserburger Krankenhaus im Alter von 76 Jahren nach langer Krankheit eingeschlafen ist - und dann die sensationelle Verpflichtung von Rückkehrer Kevin Volland, die im positiven Sinne mitten ins Löwen-Herz trifft. Der Union-Stürmer kehrt nach 13 Jahren bei diversen Stationen (Hoffenheim, Leverkusen, AS Monaco) zurück zu seinen Stammbaum.

Doch Trainer Patrick Glöckner darf sich von diesen Meldungen nicht ablenken lassen - sein Auftrag ist: Nach dem abschlossenen Drittliga-Marathon zum Klassenerhalt, geht’s nun darum, den Liga-Endspurt so gut wie möglich zu gestalten. Vier Spiele bleiben noch, um die beste Saisonplatzierung seit 2022 zu erreichen. Damals wurden die Löwen unglücklicher Vierter. Dieser Rang ist auch in dieser Spielzeit noch im Bereich des Möglichen, allerdings bedarf es dazu nicht nur eine Siegesserie, sondern auch die passenden Ergebnisse der Mitkonkurrenten. Klappt’s mit dem Giesinger Wunder? “Tabellarisch kommt das raus, was man verdient”, erklärte Glöckner: “Wir brauchen auch die Ergebnisse der anderen Teams. Aber wir werden liefern.”

In Rostock (Freitag, 19 Uhr, db24-Ticker) treffen die Löwen auf einen direkten Konkurenten. Besonders heiß dürfte Glöckner selbst sein. Er wurde nach nur zehn Spielen als Zweitliga-Trainer an der Ostsee mit einem Punkteschnitt von 0,8 pro Spiel im März 2023 rasiert. Ihm wurde der Klassenerhalt nicht zugetraut. Jetzt könnte Glöckner die neuerlichen Zweitliga-Träume seines Ex-Klubs endgültig durchkreuzen. Er würde es seinen Spielern bestimmt danken, wenn sie noch einmal eine Schippe drauflegen.

Kommt das Saison-Ende für 1860 zum schlechtesten Zeitpunkt? Winter-Transfer Philipp Maier auf db24-Nachfrage: “Wenn es läuft, dann sagt man immer: Könnte es nicht noch ein bisschen länger dauern?’ Wenn es nicht läuft, sagt man: ‘Gut, dass es endlich vorbei ist!’ Klar, aktuell haben wir uns einen Lauf erspielt, erkämpft und den sollten wir versuchen, vier Spiele noch weiter zu tragen.”

Im Aufstiegskampf sieht es danach aus, dass Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld die direkten Zweitliga-Tickets unter sich aus machen - Energie Cottbus liegt aktuell auf Position drei und hat aktuell beste Aussichten auf den Relegationsplatz. Der 1. FC Saarbrücken hat diesen Platz nach dem Trainerwechsel (Alois Schwartz für Rüdiger Ziehl) auch noch im Visier, doch mit zwei Punkten Rückstand schlechtere Karten.

Zurück aber zu 1860 München: Die Stimmung in der Mannschaft ist prächtig - das war deutlich abzulesen an den Gesichtern von Kapitän Jesper Verlaat & Co. in den vergangenen Trainingstagen. Glöckner, dessen Vertragsverlängerung immer noch nicht durch ist, kann wieder auf Mentalitätsmonster Andy Lucoqui bauen, stattdessen fällt Sieg-Torschütze David Philipp, der in der 89. Minute das 2:1 gegen Alemannia Aachen erzielte, aus. Er muss seine Gelbsperre absitzen. Auch Mittelfeldtalent Tim Kloss (Leiste) steht nicht zur Verfügung. Außerdem bestätigte Glöckner das Saison-Aus von Morris Schröter.

Die Mannschaft wird am Spieltag mit einer Chartermaschine nach Rostock fliegen. Begleitet wird 1860 von rund 800 Auswärtsfans. Zurück geht’s mit dem Bus - zehn Stunden Fahrzeit sind eingeplant.